02.11.2017

Facebook-Anzeigen: The Residents-Video zensiert!

Ein permanentes Ärgernis bei Facebook, jenem Konzern, der im letzten Quartal bei 10 Milliarden Dollar Umsatz sage und schreibe 4,7 Milliarden Dollar Gewinn gemacht hat, ist die Zensur von Videos oder Fotos. Wer regelmäßig bezahlte Anzeigen auf Facebook schaltet, kennt das Problem: Absurde Prüderie, gängelnde Vorschriften. Patti Smiths Video „Rock’n’Roll Nigger“ durfte nicht ausgestrahlt werden, die Anzeige wurde von Facebook abgelehnt. Ebenso die ursprüngliche Anzeige zum Erscheinen meines Buchs „Klassikkampf“ – da war es die Menge von Schrift im Verhältnis zu Bild, der Anteil der Buchstaben darf nicht über 25% liegen – the world according to Fressenkladde... Und natürlich wurde eine Anzeige zur Tournee von Alejandro Escovedo ebenfalls abgesagt. Warum? Weil ich Howe Gelb zitiert habe, der in seiner Eloge auf Escovedo das böse „f*ck“-Wort benutzt hat (wie es alltäglich allüberall in den USA und andernorts vorkommt), im Sinne von „f*cking great“...
Jüngstes Beispiel der Facebook-Zensur: Das aktuelle Video „Rushing Like A Banshee“ vom neuen Album der Residents wurde von Facebook abgelehnt. Begründung? Das Video zeige zu viel nackte Haut, das sei mit den Werberichtlinien der Firma nicht vereinbar. Auf meinen Widerspruch erhielt ich diese Mail von Facebook:

„Es scheint, dass das Bild, das in deiner Werbeanzeige verwendet wird, gegen die Werberichtlinien von Facebook verstößt. Bilder oder Videos, in denen Nacktheit angedeutet wird (z. B. durch Unscharfmachen oder Zuschneiden), sind nicht zulässig. Verwende Inhalte, bei denen dein Produkt oder deine Dienstleistung im Mittelpunkt steht und nicht die Nacktheit.
Warum ist dies bei Facebook nicht zulässig?
Bei Werbeanzeigen, in denen sexuell anzügliche Positionen zur Schau gestellt werden oder viel Haut gezeigt wird (auch wenn dies zu künstlerischen oder pädagogischen Zwecken geschieht), handelt es sich um sensible Inhalte, die auf Facebook nicht zulässig sind.“

Aha. Nun bin ich als alter Feminist ja durchaus gegen Sexismus in Werbung und überhaupt. Aber „Nacktheit“, wie die Fressenkladde argumentiert? „Sensible Inhalte, die auf Facebook nicht zulässig sind“? Awcmon.
Aber entscheiden Sie selbst. Hier ist das Video, das auf Facebook nicht gezeigt werden darf: