23.06.2017

Free Music Production im Haus der Kunst

Eine beeindruckende Ausstellung ist noch bis zum 20.8. im Münchner Haus der Kunst zu sehen: „Free Music Production“, über das legendäre FMP-Label, „das von 1968 bis 2010 als Plattform für die Produktion, Präsentation und Dokumentation von Musik Unvergleichliches geleistet hat“, wie es im Heft zur Ausstellung heißt (ein Katalog ist in Vorbereitung).
Man sieht tolle Fotos, man hört großartige „freie“ Musik, man sieht die wunderbaren Schallplatten-Cover, man staunt über die Auseinandersetzung mit Produktionsbedingungen, über frühen Feminismus, über „Free Jazz und Kinder“, und man staunt über das, was einmal gewagt (und gewonnen, und natürlich immer wieder auch verloren) wurde.
1966 wurde in Berlin die „New Artists Guild“ gegründet, eine Art Vorläuferin der FMP, und man legt sich die Aufgabe auf, „mitten im Kapitalismus auf dem Felde des Kapitalismus gegen den Kapitalismus anzuspielen, anzutreten“.
Und man sieht diesen Konzertausschnitt von 1973, Eislers Einheitsfrontlied in einer Version von Peter Brötzmann und dem Trio Infernal:

 

...und am Schluß dann die Einblendung: „Sie sahen und hörten im NDR-Jazzworkshop...“
So war das einmal beim Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen. Heutzutage würden sie den Ton abdrehen und Warntafeln ausstrahlen...