14.02.2018

Alleinstehende in D besonders von Armut bedroht

Fast jeder dritte Alleinstehende in Deutschland ist von Armut bedroht. Nach den jüngsten Zahlen des Statistikamts der Europäischen Union, Eurostat, waren dies 2016 32,9 Prozent. Zehn Jahre zuvor waren es noch 21,5 Prozent.
Der Anteil der von Armut bedrohten Alleinstehenden nahm laut Eurostat bereits 2007 auf 27,3 Prozent zu und liegt seit 2011 bei mehr als 30 Prozent. Besonders betroffen seien ältere Menschen mit kleinen Renten oder Grundsicherung, Jüngere auf dem Weg von einer Ausbildung ins Berufsleben und Niedrigverdiener.
Als von Armut bedroht gilt, wer bei unter 60 Prozent des mittleren Einkommens liegt, 2016 waren dies 1.063,75 Euro pro Monat. Alleinstehende mit einer Beschäftigung waren laut Eurostat zu 17 Prozent armutsgefährdet. Zehn Jahre zuvor waren es nur 10,1 Prozent.

Auch die Gesamtzahl der Alleinstehenden ist in den vergangenen Jahren in Deutschland angestiegen und überschritt 2015 die Marke von 16 Millionen. 2016 waren es 16,43 Millionen alleinstehende Erwachsene ohne Kinder. In mehr als zwei von fünf Haushalten leben Alleinstehende (40,8 Prozent).
Im EU-Durchschnitt sind nur 32,5 Prozent der privaten Haushalte solche von Alleinstehenden. Auch der Anteil der Armutsgefährdung liegt bei ihnen EU-weit unter dem deutschen Wert, nämlich bei 25,6 Prozent.
(aus "Junge Welt", 14.2.2018)