05.04.2012

Grass & Antisemitismus

Und Günter Grass? Betreibt das, was
er als junges Mitglied von Hitlers Waffen-SS gelernt hat und bis heute am
besten kann: Antisemitismus.

Das ekelhafte, dem deutschen
Antisemitismus konstitutive „man muß doch einmal sagen dürfen“ beweist nur, daß
Grass eine mehr als „gestörte Beziehung
zur eigenen Vergangenheit, zu den Juden und zu Israel hat“ (Shimon Stein).

Interessant ist die Bewertung des
„Gedichts“ durch die im Bundestag vertretenen Parteien. Die „Linke“ macht sich
wieder einmal unwählbar und unterstützt zusammen mit der NPD Grassens
Äußerungen („Günter Grass hat recht“, Wolfgang Gehrke). Von der
sozialdemokratischen Ulknudel Andrea Nahles, die das Gedicht „als irritierend
und  unangemessen“ empfindet, wüßte man
gerne, warum sie ansonsten „Grass sehr schätzt“. Aber der SPD-Vorsitzende
Gabriel hat ja auch ausgerechnet in einer Woche, als die palästinensischen
Terrororganisationen wieder einmal mehr als 100 Raketen auf israelische
Siedlungen abgefeuert haben, Israel als „Apartheid-Regime“ bezeichnet, was will
man also von der Sozialdemokratie erwarten, in dieser Causa und überhaupt.

Erfreulich einzig die eindeutige
Stellungnahme der „Grünen“.

Grass, der in seinem
Schriftstellerleben wenig mehr als einen halben brauchbaren Roman
zusammengeschustert hat, wird hierzulande gerne als Mahner begriffen. Dabei ist
er nur ein plumper Antisemit, der auf seine alten Tage noch einmal Recht haben
will und sich auf dumpfeste Art und Weise inszeniert. Der Thilo Sarrazin der
deutschen Literatur.

Ansonsten wäre es schön, wenn aus
dem Grass’schen Schwachsinn nicht wieder eine endlose Feuilleton-Debatte
entstehen würde, auch wenn ich da ehrlich gesagt skeptisch bin. Und man kann
mit Henryk Broder (in „Kulturvollzug“) nur hoffen, daß der alte Mann seinen
„Judenknacks“ behandeln läßt, denn „es ist nie zu spät, sich in therapeutische
Behandlung zu begeben“. Grass  kann ja
Wolfgang Gehrke und Andrea Nahles und Jakob Augstein mitnehmen und so eine Art
Familienaufstellung machen...