10.06.2012

China, Familien, Kolonko

Am Samstag, dem
9.Juni 2012, argumentiert Petra Kolonko (das ist die Dame, die für FAZ und NZZ
gleichlautende Artikel über China oder Nordkorea schreibt, die sie vor ihrem
Fernseher in Tokio sitzend verfaßt; siehe auch „Pjöngjang im Kaffeesatz“,
Konkret 11/2010, auch auf unserer Homepage: http://www.bseliger.de/sites/default/files/Seliger11-10.pdf)
im Leitkommentar der „FAZ“ unter dem Titel „Chinas roter Adel“: „Daß prominente Familien wirtschaftlichen
und politischen Einfluß haben, ist in Asien nicht ungewöhnlich. In Staaten, wo
das Rechtssystem schwach ist, wie in China, sind familiäre Bande noch immer die
Garantie für loyale Zusammenarbeit. (...) Die Familienpolitik beschränkt sich
nicht nur auf die obersten Parteiführer. Auch auf der mittleren Politik-Ebene
und im Geschäftsleben spielen Familienbande und persönliche Loyalitäten eine
starke Rolle. Sowohl in der Wirtschaft als auch in der Politik regieren
informelle Strukturen, die für Ausländer undurchdringlich sind und an denen sie
oft scheitern.“

Am selben Tag,
Samstag, dem 9.Juni 2012, lesen wir auf Seite 2 der „Berliner Zeitung“ eine
Sonderseite zum Thema „Familienmacht:
Politikerdynastien in Deutschland“, die sich unter dem Titel „Nachname
verpflichtet“ mit Familien beschäftigt, denen „Politik im Blut zu liegen scheint“ – Adenauer, Bismarck, von der
Leyen/Albrecht, Gysi, Schäuble sind die Beispiele. Und von den Flicks oder vom
Bertelsmann-Clan, der dem Kohl sein Mädel nach Gütersloh einbestellt, um der
ehemaligen FDJ-Funktionärin den Kurs vorzugeben, ist in der Sonderseite nicht einmal
die Rede.

Und was soll uns
das lehren? Wahrscheinlich will man uns einfach hintenrum verdeutlichen, daß
Deutschland eben ein Land ist, wo das Rechtssystem schwach ist, mit all den
prominenten Familien und deren wirtschaftlichem und politischem Einfluß...