27.04.2014

Deutsche Jazzunion: Künstler bei Jazzahead bezahlen!

Die Union Deutscher Jazzmusiker (UDJ) wirft der Messe „Jazzahead“ einen
in finanzieller Sicht völlig unangemessenen Umgang mit seinen wichtigsten
Protagonisten vor, nämlich den Musikern: Bei den Showcases im Rahmen der „German
Jazz Expo“ auf der Bremer „Jazzahead“ werden den MusikerInnen demnach weder
Hotel- und Reisekosten erstattet, noch erhalten sie eine Gage, noch erhalten
sie eine Vergütung für den Rundfunkmitschnitt der öffentlich-rechtlichen
Sendeanstalten (die also wieder einmal ihr gebührenfinanziertes Programm ohne
Entlohnung der Musiker bestreiten, was ja mittlerweile die Regel ist – wozu
zahlen wir eigentlich unsere GEZ-Gebühren?!?) Ein Skandal, keine Frage. Aber leider bei Musikmessen nicht die
Ausnahme, sondern die unerquickliche Regel. Auch bei der Womex zum Beispiel
erhalten Musiker kein Honorar und nur sehr marginale Reise- und
Hotelkostenanteile, was dort besonders ins Gewicht fällt, weil dort ja nicht
einheimische, sondern internationale Weltmusik-Künstler auftreten, die meisten aus nicht gerade reichen Ländern...Es wird höchste Zeit, auch im Musikgeschäft endlich die in anderen
Ländern (z.B. Frankreich oder Holland) längst üblichen Mindestgagen zu
diskutieren. Gerade bei den Musikmessen, die ja zum Teil beträchtliche
Teilnahmegebühren aufrufen (bei der Womex kostet die billigste Rate z.B. EUR
255 Euro), sollte doch eine wenigstens geringfügige Bezahlung derjenigen, die
das Musikgeschäft letztlich ausmachen, selbstverständlich sein – der
Musikerinnen und Musiker nämlich!