15.10.2014

Xavier Naidoo ist Jesus

Der Weihnachtsmann dieses Blogs, allerdings einer, der längst
schon nicht mehr alle am Christbaum hat, das aktuelle Blog-Faktotum
sozusagen ist derzeit Xavier Naidoo. Unten hatte ich bereits aus einem
Artikel von Georg Diez auf „Spon“ zitiert, wonach sich der
christlich-esoterische Schnulzensänger neuerdings auf den Demos der Neuen
Rechten tummelt.Am Tag der Deutschen Einheit zelebrierte Xavier Naidoo, der in der
offiziellen Bewerbung der Stadt Mannheim für den Titel als „Unesco-Musikstadt“
als „Galionsfigur und Ikone“
Mannheims bezeichnet wird, nun die Union mit ehemaligen NPD-Funktionären,
sogenannten „Reichsdeutschen“ und anderen Reaktionären auf deren Berliner
„Demonstrationen“. Der Mannheimer Schnulzensänger trug, auf YouTube ist es zu
sehen, dabei das sogenannte Sankt-Georgs-Band, „das einstmals vom russischen Zaren an besonders tapfere Soldaten
vergeben wurde und heute in Rußland und der Ukraine als Erkennungszeichen der
prorussischen Separatisten genutzt wird. Wie man der Webseite ‚staatenlos.info’
entnehmen kann, dienen die schwarz-orangen Streifen zugleich als
Erkennungszeichen der ‚Nationalen Befreiungsbewegung Deutschland’“
(„Berliner Zeitung“).Auf einer weiteren „Demonstration“, an der Naidoo am 3.Oktober teilnahm,
trug er, man kann auch das auf YouTube betrachten, ein T-Shirt mit der sinnigen
Aufschrift „Freiheit für Deutschland“; im späteren Verlauf dieser Demonstration
wurden antiamerikanische und antiisraelische Slogans skandiert. Naidoo hat auf
einer ähnlichen „Montagsdemonstration“ im August in Mannheim laut „Berliner
Zeitung“ den „Umstand beklagt, daß ‚Deutschland
immer noch von den Amerikanern besetzt’ und darum ‚kein richtiges Land’ sei;
auch sei die Frage, ob es überhaupt’ eine Verfassung besitzt’.“Naidoo vergleicht
sich in dem Zusammenhang im Übrigen wenn schon nicht mit Gottvater, dann doch
mit dessen Sohn: „Jesus ist auf alle
Menschen zugegangen. Ich möchte ebenfalls auf Menschen zugehen, egal wo sie
sind, egal wo sie herkommen. Ich möchte von Liebe, Frieden, Gerechtigkeit und
meiner Überzeugung sprechen. (...) Ich möchte auf Menschen zugehen. Auch zu
'Reichsbürgern'. Auch auf die NPD. Das ist mir alles wurst.“