13.05.2016

Körperarbeit macht presenter im Alltag

Und wo
wir schon bei Skurillitäten aller Art sind: Im Berlin-Teil der „taz“ fand ich
eine Kleinanzeige.„Ich bin eine erfahrene
Physiotherapeutin und lerne im zweiten Ausbildungsjahr die Grinbergmethode,
eine Körperarbeit, in der ich euch zeige, euren Atem tiefer zu spüren“. Ich bin ja nun in den 70er Jahren
aufgewachsen und habe mich schon damals daran gefreut, daß die Deutschen alles,
was sie so tun, als „Arbeit“ bezeichnen müssen – wenn sie lieben, ists
„Beziehungsarbeit“, wenn sie einfach nur atmen, ists „Körperarbeit“.Doch die
„kostenlose Probestunde“ in der
Grinbergmethode wird schließlich so anempfohlen: „...in der ich euch zeige, presenter im Alltag zu werden.“Also
besser atmen, um im Alltag besser zu funktionieren, und wenn schon nicht
präsenter, dann doch presenter zu werden, als ein kleines
Selbstoptimierungsgeschenk gewissermaßen für all diejenigen, denen man nach
Grinbergmethoden-Arbeit dann in U-Bahn, Bus oder auf den Straßen so trifft...