News 03/2013
Im März haben wir diesmal kaum Konzerte anzubieten, daher
nutzen wir die Gelegenheit, schon mal auf ein April-Thema hinzuweisen, das uns
sehr am Herzen liegt, und auf einige soeben bestätigte Tourneen im Sommer:
Chuck Prophet
Neu in unserer Agentur - der Künstler, den wir seit
Jahrzehnten beobachten und bewundern.
"Dieser Eintrag kann unmöglich starten, ohne daß ich
erwähne, wie gut das aktuelle Chuck-Prophet-Album ist! Wäre der Mann dieser
Tage bei uns auf Tournee, ich reiste ihm wohl hinterher." (Eric Pfeil,
FAZ). Eric Pfeil kann geholfen werden, im April wird Chuck Prophet zwei
Deutschland-Termine mit seiner formidablen Band spielen.
Sie wissen: Der 1963 geborene Sänger, Gitarrist und
Songwriter aus Kalifornien war in den 80er Jahren als Frontmann der legendären
Rockband Green On Red (ich würde sagen: bis heute eine der besten Bands dieses
Genres aller Zeiten, Wort!) bekannt geworden (und hier schließt sich jetzt auch
ein Kreis zu unserer ersten Rockband überhaupt, nämlich zu Chris Cacavas &
Junkyard Love - Cacavas war Keyboarder von Green On Red...).
"Seit zwei Jahrzehnten liefert Chuck Prophet ein
tolles Soloalbum nach dem anderen ab" (Piranha), so auch "Temple
Beautiful", die Hommage an San Francisco: "Nuancenreich,
unsentimental (...) funkelt und rumpelt vielmehr als lässiger, staunender
Streifzug an der Schnittstelle von Mythos und Mumpitz, Fakt und Fiktion (...)
Natürlich spielt Prophet seine Telecaster immer noch wie ein im Gitarren-Himmel
gezeugter Bastard aus James Burton und Richard Thompson - und hat, wenn's
richtig brennen soll, auch mal flugs eine Twin-Attacke à la Lizzy in den
Händen." (Jörg Feyer im "Rolling Stone", 4 Sterne).
"Einer der wertbeständigsten, zuverlässigsten
Rock'n'Roller, der keine Gefangenen macht. Bei ihm sitzt wirklich jedes Riff,
seine Musik ist druckvoll, pointiert und treibend, sein Gesang ungefähr so
vermurmelt und phlegmatisch wie der Tom Pettys (...) ausgezeichnete Platte."
(Edo Reents, FAZ)
Und "live" sowieso eine Wucht und in der
Extraklasse:
"Man könnte sein Foto zu Erläuterungszwecken im
Lexikon neben dem Begriff "Rampensau" abdrucken (...) mit
funkensprühenden Songs, die klingen, als hätte ihr Autor das Genre Gitarrenrock
eben erst eigenhändig erfunden. In seinem Genre ist der Mann ein Genie: Der
Achtundvierzigjährige verfügt über die seltene Gabe, große Songs voller
cleverer Pop-Haken zu komponieren, diese aufregend zu arrangieren und mittels
seines Gitarrenspiels in höhere Dimensionen zu überführen. Ein
unvergeßlicher Abend, und man geht mit dem Gefühl, einem Ausnahmeauftritt
beigewohnt zu haben." (Eric Pfeil in der "FAZ").
Pere Ubu: The Lady From
Shanghai
Also, ehrlich: Ich würde mich mit Jens Balzer auf den Tisch
der sagen wir Killers und Jets und Veils stellen und sagen: Das hier ist die
beste Rock'n'Roll-Band, die sich auf "Punkrock" bezieht, die man
überhaupt hören kann - "wenn man einen Abend lang diesem gewaltigen,
zärtlich brüllenden Rock-n’-Roll-Tier und dieser kraftvollen und klugen Musik
zugehört hat, will man nie wieder irgend etwas hören von dem, was sich
heute ansonsten so auf das Erbe des Punkrock der Siebzigerjahre beruft, von
diesen ganzen sonnenbrillen-tragenden Stumpfbirnen, die von der Musikindustrie
in unermüdlichem Reigen auf die Konzertbühnen gestellt und wieder
hinuntergeschubst werden, von all diesen Killers und Jets und Veils; man
will überhaupt nie wieder irgend etwas hören, das nicht so kraftvoll und
zärtlich und klug ist, so traditionsbewußt und dennoch so unnostalgisch wie die
Musik von Pere Ubu.“ (Jens Balzer in einer Konzertkritik der
"Berliner Zeitung")
Nachdem Pere Ubu im Frühjahr 2011 in sensationellen Shows
ihr Meilenstein-Album "The Modern Dance" aus den 70er Jahren endlich
auch live aufgeführt haben, dieses Album, das sich in allen relevanten Listen
der "50 oder 100 besten (oder einflußreichsten) Alben aller Zeiten"
befindet, haben David Thomas und seine Mitstreiter von Pere Ubu diesmal ein
neues Album am Start:
Lassen wir David Thomas selbst erzählen, worum es in diesem
anspielungsreichen Werk geht:
"Smash the Hegemony of Dance. Stand still.
The new Pere
Ubu album, 'Lady From Shanghai,' is scheduled for release in January 2013, the
thirty-fifth anniversary of the group's debut ('The Modern Dance').
"The dancer is the puppet of the dance," says singer David Thomas.
"It's long past time somebody puts an end to this abomination. 'Lady
From Shanghai' has fixed the problem.
"What is the problem? Dance encourages the body to move without
permission."
'Lady From Shanghai' is an album of dance
music... fixed."
Aus privaten Gründen zweier Bandmitglieder von April (wo
jetzt nur die UK-Daten stattfinden) auf Juni/Juli verschoben: Die Daten
Calexico
2012 war ganz sicher ein herausragendes Jahr in der an herausragenden
Jahren nicht eben armen Karriere von Calexico: Nach gut dreijähriger Pause gab
es ein neues Album, "Algiers", das europaweit Top-Plazierungen der
Albumcharts stürmte. Und auf zwei ausgedehnten und praktisch komplett
ausverkauften Europatourneen im September und November 2012 stellten Calexico
eindrucksvoll unter Beweis, warum sie zu den besten Live-Bands unserer Tage
zählen - fast 50.000 Menschen sahen Calexico auf diesen Tourneen und waren
begeistert. Und im Leser-Poll 2012 des "Rolling Stone" landeten die
besten Calexico aller Zeiten quasi folgerichtig auf Platz 4 der
"Bands des Jahres" (vor u.a. The XX, Muse, den Toten Hosen, Coldplay,
Radiohead, Led Zeppelin, Pearl Jam oder den Pet Shop Boys - allerdings auch,
mon dieu, vor Neil Young & Crazy Horse...). Und ebenfalls auf Platz 4 der
"Live-Acts des Jahres" (vor u.a. Coldplay, Bob Dylan, Muse, Jack
White und den Beach Boys). Wir gratulieren Calexico, wir gratulieren den
"Rolling Stone"-Lesern zu ihrem guten Geschmack, und wir freuen uns
auf den großen Sommer-Nachschlag mit weiteren Tourdaten im Juli und August
2013 (special guest: Depedro (in der Regel als Trio)), die ab sofort im Vorverkauf sind: Die Daten
News
Peinlich peinlich. Im letzten Rundbrief war an dieser Stelle
vom „Django-Song des schwarzen Italieners Louis Bacalov“ die Rede. Was
natürlich blanker Unsinn ist. Den Django-Titelsong hat der argentinische
Filmkomponist Louis Bacalov geschrieben, und gesungen hat ihn der
sozusagen „schwarze Italiener“ Rocky Roberts. Dessen Alben wir übrigens wärmstens empfehlen. „Oh
Django! After the showers, the sun will be shining...“ –
Neu in unserer Agentur: Ben Zabo aus Mali,
dessen Debütalbum bei Glitterbeat erschienen ist. "Ben Zabos Musik hört
man den musikalischen Austausch an: Er hat die uralten Rhythmen und
Balafon-Melodien seines Stammes, der Bo, mit elektrischen Gitarren aufgerüstet.
(...) Ben Zabos Musik hat auch Paten wie James Brown und Fela Kuti viel
verdankt: Das hölzerne Geklöppel des Balafons, die bluesigen E-Gitarren und der
lose, kreiselnde Groove strahlen eine sehr malische Lässigkeit aus,"
schrieb Jonathan Fischer in der „Süddeutsche Zeitung“. Die ersten großen
Festivals haben Ben Zabo im Sommer gebucht, wir freuen uns auf seine erste
Europatournee im August und über die am 23.März erscheinende 12’’ „Mark
Ernestus Meets Ben Zabo“ – ja, Sie haben richtig gelesen, einer der besten
und wichtigsten deutschen Musiker („Rhythm & Sound“) hat zwei Ben
Zabo-Tracks remixed – very dubwise! Toll! Sehen Sie das Video „Dana Dubwise“
hier:Dieser Tage erschienen: „Sunshine Boy“ von Townes Van
Zandt. Studio Sessions und Demos auf zwei CDs. Uncut hat 10 von 10 Punkten
vergeben, und mehr ist dazu nicht zu sagen. Wenn Sie in diesem Jahr nur eine CD
kaufen, dann ist es bitte diese hier. Und so leid es mir für all die aktuellen
Singer/Songwriter tut: Mehr als dieses Townes Van Zandt-Album braucht in
diesem Jahr niemand. Das hält. Das können Sie ausführlich studieren, sich
für einen der größten Songwriter aller Zeiten begeistern. Und im 25.Jahr des
Bestehens dieser kleinen Agentur darf ich vielleicht festhalten, daß die
Zusammenarbeit mit Townes Van Zandt als sein Europaagent während der letzten
Jahre seines Lebens wahrscheinlich das Größte war, das ich in meinem
Konzertagenten-Leben erleben durfte...