04.08.2012

GEMA Jule Neigel

Die vor Jahren mittelmäßig erfolgreiche Schlagersängerin
Jule Neigel, die laut Wikipedia im ZDF auch als Beispiel für die Vernichtung
der Rußlanddeutschen durch Stalin auftrat, ist seit Juni stellvertretende
Aufsichtsratsvorsitzende der GEMA. In einem Interview mit dem Branchenmagazin
GIGA schlug Jule Neigel laut „Telepolis“ nun um sich: Die Piraten wollten „die Enteignung des geistigen Eigentums“
und würden mit der Internetindustrie, namentlich YouTube, kooperieren. Der
Standpunkt der Piratenpartei sei „unverschämt
und unsozial und kein bißchen demokratisch“. Ganz schön stalinistisch,
diese Dame. Besonders drollig ihre Behauptung, „die Urheber, die Künstler, die Plattenfirma, die Verlage gehen bei
YouTube leer aus“. Vielleicht läßt sich Frau Neigel bei Gelegenheit mal von
Frank Briegmann, CEO Universal Music, und Edgar Berger, CEO Sony Music,
erklären, warum „Deutschland im digitalen
Musikmarkt ein Entwicklungsland“ ist, und wer die Schuld daran trägt, daß
an YouTube-Videos hierzulande niemand etwas verdient: „Man darf sich die Frage stellen, warum eine Einigung zwischen
Verwertungsgesellschaften und YouTube in vielen Musikmärkten möglich ist, nicht
aber in Deutschland“ (Briegmann im Interview mit „Spiegel Online“), und: „Alles muß durch ein Nadelöhr, den
GEMA-Aufsichtsrat. Einige Mitglieder scheinen noch nicht im digitalen Zeitalter
angekommen zu sein“ (Berger im gleichen Interview).

Es ist Frau Neigels eigener Verein, dem sie als Aufsichtsrat
dient, der verhindert, daß Künstler hierzulande mit YouTube-Videos Geld
verdienen.