21.10.2012

Patente hemmen Investitionen

Patente hemmen heutzutage eher Innovationen, als
daß sie sie fördern würden:

„Patente sind staatliche
Monopole, die mit dem Argument gewährt werden, daß sie den Fortschritt fördern
würden. Inwieweit und für welche Bereiche das heute tatsächlich zutrifft, ist
allerdings seit Längerem zweifelhaft: Dem
Electronic-Frontier-Foundation-Gründer John Perry
Barlow und der New York
Times zufolge gaben im letzten Jahr sowohl Apple als auch Google
erstmals mehr Geld für Patentprozesse aus als für Forschung und Entwicklung.

Auch eine neue Studie
des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)
kommt zu dem Ergebnis, daß das Patentsystem, so wie es aktuell besteht, durch
Rechtsunsicherheit, hohe Transaktionskosten und fehlende Transparenz
Innovationen nicht fördert, sondern stattdessen bremst. Der
Wirtschaftswissenschaftler Franz
Schwiebacher spricht
in diesem Zusammenhang von einem "Dickicht" aus schlecht
kalkulierbaren Risiken, das immer mehr als Bremse wirke. Der ZEW-Analyse
zufolge sind mittlerweile nicht mehr nur kleine, sondern auch große Unternehmen
davon beeinträchtigt. Vor allem dann, wenn "Erfindungen von vielen
verschiedenen Patenten geschützt werden".“

(aus: Peter Mühlbauer, „Monopole auf
Selbstverständlichkeiten“, in „Telepolis“)