21.10.2012

SUISA-Gehälter

Wir wollen bitte nicht so tun, als seien
unsere Probleme mit der GEMA etwas einmaliges; nein, in anderen Ländern sieht
es nicht viel anders aus – etwa in der Schweiz, wie „Telepolis“ berichtet. Dort
erhalten die Funktionäre der SUISA, wie sich die Schweizer
Verwertungsgesellschaft nennt, so exorbitante Gehälter wie die hiesigen
GEMA-Funktionäre. Der SUISA-Direktor etwa erhält pro Jahr mehr als 357.000
Franken. Und der Chef von „ProLitteris“, der Schweizer VG Wort, hat 2008 laut
„Weltwoche“ über 308.000 Franken und in den Jahren darauf inklusive
Sonderzulagen noch deutlich mehr eingestrichen.

Als die Einkommenszahlen der Schweizer
Verwertungs-Funktionäre vor zwei Jahren erstmals veröffentlicht wurden,
äußerten Erfolgsautoren wie Alex Capus ihren Unmut über die Verteilung der
Einnahmen zwischen Funktionären und den Autoren, und Politiker verschiedenster
Fraktionen kündigten eine parlamentarische Initiative an, die die Gehälter der
Urheberrechtsfunktionäre auf das in der Staatsverwaltung übliche Niveau
begrenzen sollte.

Die Funktionäre jedoch sehen, dort wie hier, alles
im rechten Lot. Ernst Hefti, der Direktor von ProLitteris, dem die „Weltwoche“
neben seinem hohen Gehalt auch Spezlwirtschaft und Verschwendungssucht
vorwirft, meinte, auf das Mißverhältnis zwischen den Einkommen vieler Urheber
und dem seinigen als Urheberrechtsfunktionär angesprochen, im „Tagesanzeiger“
lapidar, daß schließlich „jeder seinen
Beruf selber wählt“.

So kann mans natürlich auch sehen. Nur sagt das so
drastisch selten ein Funktionär: „Urheber, ihr seid bescheuert! Selber Schuld,
daß ihr mich, den Urheberrechtsfunktionär, reich macht und ihr selber einigermaßen
leer ausgeht, ihr wart halt so blöd, den falschen Beruf zu wählen, ihr seid
halt nur Urheber, nicht Funktionär einer Verwertungsgesellschaft!“

Man nennt es Chuzpe.

Es ist Zeit, die Urheberrechtsfunktionäre zu
entmachten! Dort wie hier.