30.07.2014

Sommerloch 2014

Bleibt das Sommerloch.
Mit den üblichen schönen, kleinen Nichtigkeiten. Ein Musiker namens Adam Levine
hat zum Beispiel ein „namibisches Unterwäschemodell“ geehelicht. Finden Sie das auch so
einen schönen Begriff? Namibisches Unterwäschemodell. Was für ein Berufsziel!

Deutschlands bekanntester Abmahnanwalt Thomas Urmann, dessen Kanzlei
„Urmann und Collegen“ letztes Jahr Schlagzeilen machte mit Massenabmahnungen
wegen angeblich rechtswidriger Nutzung des Streaminganbieters RedTube zulasten
von Urmanns Mandanten, die „mal in einem
Schweizer Briefkasten und mal in Afrika wohnten“ (Markus Kompa auf
„Telepolis“), dieser Abmahnanwalt muß sich derzeit vor Augsburger Gerichten
selbst wegen Insolvenzverschleppung, Untreue und Betrug in Zusammenhang mit
einer Gundelfinger Wurstfabrik verantworten. Sind halt alles topseriöse Leute,
die einen wie die anderen, und ein unbedingt und jederzeit topseriöses Geschäft,
die ganze Abmahnerei.

Ebenfalls topseriös ist auf alle Fälle Boris Becker, ob er nun gerade
auf einem Buddha sitzt oder sonstwo daneben. Was ich mich allerdings frage – es
gibt Menschen, die sich im Internet Fotos anschauen, die Boris Becker dort einstellt?
Im Ernst?!?

Unterdessen erzählt Lana Del Rey den Medien, sie habe versucht, sich im
Pop-Geschäft nach oben zu schlafen – laut „SPON“ hat sie in einem Interview
berichtet, sie habe schon „mit vielen
Männern aus dem Musikbusiness geschlafen“, allein, die hätten ihr aber „nicht bei der Karriere geholfen“, was
das Popsternchen als „nervig“ bezeichnet.
Tschah, was soll ich sagen: es ist eben nichts mehr, wie es nie war. Die einen
Musiker barmen heutzutage, daß sie von Streamingdiensten zu wenig Geld bekommen
und deshalb weniger verdienen als ihre Zahnärzte. Die anderen Musikerinnen
wollen unser Mitleid, weil es nicht geholfen hat, mit „vielen Männern aus dem
Musikbusiness geschlafen“ zu haben. Was für eine Welt.

Letzten Endes am besten gefallen hat mir allerdings die Schlagzeile auf
der Titelseite des kurz „Österreich“ genannten Umsonst-Blättchens unseres
Nachbarlandes: „Wurst attackiert
Gabalier“ (denn: „Er trifft keinen
Ton richtig.“) heißt es da. Und wenn es nicht so völlig Wurst und
sommerlochig wäre, würde ich feststellen, daß man das kaum besser, schöner
& wahrer sagen kann: „Wurst attackiert Gabalier“! Man stelle sich vor.
Herrlich.