03.02.2015

Kapuzineräffchen, Konsum, Kaptalismus

Die Kapuzineraffen haben es
nicht so mit dem Kapitalismus. Jedenfalls, wenn man einer Untersuchung von
Forschern an der Yale Universität in New Haven trauen darf. Laut „Spiegel
Online“ haben die Forscher das Phänomen untersucht, wonach viele Menschen ein
Produkt als besser bewerten, wenn es einen höheren Preis hat. „Versuche haben etwa gezeigt, daß
Testpersonen bei einer Weinprobe einen teuren Tropfen besser bewerten als einen
günstigeren - auch wenn es sich um genau dasselbe Produkt handelt. Tatsächlich
scheine ihnen der teure Wein auch besser zu schmecken, denn der Genuss
vermeintlich hochwertiger Produkte aktiviere bestimmte Belohnungszentren des
Gehirns“, so SPON.

Die Forscher führten nun
mit Haubenkapuzineraffen einen Versuch durch. „Vor jedem Experiment wurden die Affen geschult: Sie lernten, daß
verschiedene Nahrungsmittel verschiedene Preise hatten. Im ersten bekamen die
sieben Affen verschiedenfarbige Eissorten vorgesetzt - oranges und blaues. Dann
schauten die Forscher auf die Vorlieben der Affen. Je nach Vorliebe der Affen
bekamen die Eissorten ihren Preis. Das bevorzugte Eis war billiger als das
andere. Dann durften die Affen erneut wählen - ohne zu bezahlen. Das Ergebnis:
Obwohl die Affen nun wussten, daß ein Eis teurer - und damit vermeintlich
besser war - bevorzugten sie weiterhin ihre billige Lieblingseissorte.“ Die
Haubenkapuzineraffen sind halt nicht so blöd wie menschliche Konsumenten...

„In Sachen Urteilsvermögen und Entscheidungsfindungen
verhielten sich Affen häufig sehr ähnlich wie Menschen und unterliegen auch
ähnlichen Irrtümern“,
schreiben die Forscher. Die menschliche Eigenheit jedoch, eine Ware nach ihrem
Preis zu beurteilen, fehle ihnen. Vielleicht sollte man die Kapuzineraffen mal
ein paar Jahre unserem gängigen Konsumwahn aussetzen...