09.04.2016

Echo 2016 - Popjournalisten, aufhören!

Ach, liebe Popjournalist*innen – ihr müßt jetzt doch nicht den täglich
grüßenden Murmeltieren gleich alljährlich eure Besinnungsaufsätze darüber
abliefern, wie grauenvoll und langweilig und nichtsnutzig und erbärmlich die
Echo-Show von Gorny & Konsorten ist. Einmal hat gereicht, jetzt wissen
wirs. Und daß die Scala von „unterirdisch“ nach unten offen ist, wissen wir
auch. Ihr müßt darüber nicht mehr schreiben, wie ihr euch durch vier Stunden
Echo-Verleihung gequält habt. Bitte einfach schweigen. So etwas wie den Echo in
all seiner Erbärmlichkeit sollte man nicht einmal mehr ignorieren, denn schon
durchs Ignorieren würde man ihn adeln.

Mein Tipp: Einfach nicht hingehen! Oh, ich höre, ihr könnt nicht drauf
verzichten, ihr müßt der Musikindustrie eure Nase zeigen, weil ihr sonst
vielleicht als Spielverderber geltet, eventuell bestimmte Künstler nicht mehr
für Interviews bekommt und was ihr sonst noch für faule Ausreden findet?
Tschah, ihr seid halt ewige Adabeis, Schoßhündchen der Musikindustrie. O.k., be
it so, haben wir verstanden. Aber bitte verschont uns dann zukünftig wenigstens
mit euren Berichten, wie schrecklich es beim Echo wieder war. Denn diese
Berichte langweilen uns genau so sehr wie der Echo an sich. Danke.(Angemessen berichterstattete übrigens die „FAZ“: Der Zeitung, hinter
der bekanntlich ein kluger Kopf steckt, brachte eine kleine Meldung von
vielleicht zehn Zeilen über die Echo-Verleihung. Und zwar auf ihrer „Aus aller
Welt“-Seite. Und das wars. Warum sollte man für so etwas Irrelevantes wie den
„Echo“ auch Platz im Feuilleton verschwenden...)