15.04.2011

News 2011 04

Neu
in unserer Agentur: die formidable polnisch-ukrainische Band Čači Vorba, deren bei Oriente
erschienenes Debütalbum auf Anhieb mit dem „Deutschen Schallplattenpreis“
ausgezeichnet wurde. Wer ein Ohr für intensive akustische (Zigeuner)-Musik hat
und Bratsch, Taraf de Haidouks oder Ando Drom liebt, der wird unsere
Leidenschaft für Čači Vorba schnell
teilen – „the real thing“ eben! Erste Deutschlanddaten ab August, und neben
vielen Live-Filmchen gibt’s bei YouTube sogar ein echtes Musikvideo zu sehen,
mit vielen Sinead-O’Connor-alike-Tränen: http://www.youtube.com/watch?v=-YPzgW3kNzE&feature=related.–

Die
österreichische Band Naked Lunch hat die Musik zum Theaterstück
„Amerika“ von Bernd Liepold-Mosser nach der Erzählung von Kafka geschrieben,
spielt diese in der Premiereninszenierung am Stadttheater Klagenfurt (in der
Hauptrolle: Robert Stadlober) auch live, und Presse und Publikum sind
begeistert. Noch bis zum 26.5.d.J. in Klagenfurt zu sehen; die Musik ist soeben
auch auf CD erschienen. Wir freuen uns auf die nächste Tournee von Naked Lunch
hierzulande! –

Soeben
erschienen: das neue Album „Blessed“ von Lucinda Williams – eines der
besten Alben von Lucinda überhaupt und damit des Genres an sich. „Grandiose
Platte“ (Rollling Stone, 4 ½ Sterne!). Wir hoffen auf einige Tourdaten der
Künstlerin, die sich sehr rar macht, im Oktober – und nach ihren Shows in New
York und in Austin kann man nur sagen: darauf darf man sich freuen! Eine
Künstlerin wieder auf dem Höhepunkt ihres Schaffens, mit großartiger Band. –

Ende März feierte die deutsche Musikindustrie
wieder einmal sich selbst, der „Echo“ wurde in Berlin verliehen, man
konnte es einen gähnend langweiligen Abend auf ARD verfolgen (oder auch nicht).
„Die Echo-Verleihung erwies sich als plumper Kommerz-Mischmasch, bei dem sich
niemand irgendetwas gedacht hatte (...) Welche Qualitäten muß Musik haben, um
wirklich zu bewegen? Eigenständige Antworten auf solche Fragen kann man von
jedem erwarten, der sich selbst als musikbegeistert bezeichnet - und noch viel
mehr von Menschen, die von Musik leben. Aber beim Echo geht es nicht um die
Kunst, sondern ums Geschäft, weshalb man auf einen begründeten
Qualitätsanspruch weitgehend verzichtet. (...) die Macher dieser zynischen,
weil letztlich an Musik uninteressierten Veranstaltung werden im nächsten Jahr
aber weitermachen wie bisher“, urteilte der „Spiegel“. In aller
Bescheidenheit: Berthold Seliger wußte es schon vorher. Im Interview mit dem
Magazin „030“ unter dem Titel „Die Fliege setzt sich immer auf den größten
Haufen“ ging es um den „Echo“ und die deutsche Musikindustrie an sich. Ab
sofort auch auf unserer Homepage, unter „Texte“ – to whom it may concern... –

15.03.2011

News 2011 03

Was für eine Tournee war das denn im Februar? Eine
ausverkaufte Tournee von Skandinavien bis Italien, und die März-Daten in
England sind auch ausnahmslos ausverkauft, das Round-House mit seinen 3000
Plätzen bereits seit Mitte Januar... Iron
and Wine sind mit ihrem neuen Album „Kiss Each Other Clean“ die Band der
Stunde! In Oslo Anfang Februar wurde ganz besonders gefeiert: dort erreichte
die Band um Mastermind Sam Beam die Nachricht, das neben diversen
Charts-Einstiegen in Europa das neue Album in den US-Billboard-Album-Charts auf
sage und schreibe Platz 2 (in Worten: zwei!) eingestiegen ist. Vor Bruno Mars, Taylor Swift, Decemberists, Pink, Rihanna, Katy Perry,
Eminem, R. Kelly, Kanye West, The Black Keys und allen... Iron and Wine, die Band der
Stunde? Die Konzerte der achtköpfigen Band waren jedenfalls traumhaft und
ließen glückliche Fans zurück. Wir arbeiten an Zusatztourneen im Juli und
August des Jahres – neben Festivals auch weitere Clubshows! –

Und wo wir schon dabei sind: Auf Platz 1 der besagten
US-Album-Charts „Week of Feb 12“, ganz knapp vor Iron and Wine: Amos Lee mit
„Mission Bell“. Und wer hat das Album produziert? Joey Burns of Calexico
fame... Wir gratulieren unseren Künstlern aufs allerherzlichste! Wow! –

Schon jetzt quasi „eines der
Singer/Songwriter-Alben des Jahres“ (...): Doug
Paisley’s „Constant Companion“. Kein Bartträger, keine Kauzigkeit, keine
Promomaschinerie – aber exzellentes Songwriting und „dezent-ausgeklügelte
Arrangements“ (Rolling Stone). Und Gäste wie Leslie Feist (die „Don’t Make Me
Wait“ zu einem Killer-Song macht) und „The Band“-Legende Garth Hudson (!) an
den Keyboards. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Kanadier: Showcase
Anfang Mai in Berlin, Tour im September. –

Das Label „Mute“ feiert zwei Tage im Londoner Round
House unter dem Titel „2 Days of Mute“. Am zweiten Tag, dem 14.5.2011, werden
auch The Residents auftreten und
ihren einzigen Europaauftritt 2011 absolvieren. Die Residents feiern nächstes
Jahr übrigens rundes Jubiläum und haben sich ein ganz besonderes Projekt
ausgedacht...

15.02.2011

News 2011 02

Soeben auf dem Kultlabel Buda („Ethiopiques“!) in F
erschienen und in Bälde auch hierzulande: das Album von Bruno Girard & Denis Cuniot, „Yat – Mir Geyen“. Bruno Girard,
Mitgründer, Geiger und Sänger von Bratsch
muß man an dieser Stelle nicht vorstellen. Bereits seit längerem tritt er in
Frankreich im Duo mit dem großartigen Jazzpianisten Denis Cuniot auf und widmet
sich seiner Liebe zu jiddischen Liedern – „Chants Yiddish“. Und entdeckt eine
ganz neue Seite an sich – ein richtiger „Crooner“ ist da am Werk. Eher Sinatra
als Klezmer, irgendwie. Ein hinreißendes, ungewöhnliches Meisterwerk. Später in
2011 auch in D-A-CH auf Tournee! –

Pere Ubu werden im Mai 2011 mit
einem ganz besonderen Programm wieder auf Tournee sein: Erstmals überhaupt
führen Pere Ubu in Quintettbesetzung in Europa ihr legendäres Album „The Modern
Dance“ auf, das auf allen nennenswerten Listen der „einflußreichsten Alben der
Rockgeschichte“ zu finden ist. Die ersten Termine oben, mehr in Kürze. –

Preisausschreiben: Im letzten Rundbrief
hatten wir ein kleines Preisausschreiben veranstaltet – zu erraten bzw. zu
wissen war „Christmas Time is Here“, das Weihnachtslied, das Lambchop eingespielt haben. Die
Gewinner der Flasche burgundischen Rotweins (passend zum Lambchop, sozusagen)
sind: im Presseverteiler Markus Goeres, im Newsletter-Verteiler Günther Heiser.
Herzlichen Glückwunsch! Die Flaschen werden im Laufe des Monats ausgeliefert...

To whom it may
concen: Im Feuilleton der heutigen (1.2.) Ausgabe der „Berliner Zeitung“ hat Berthold Seliger
einen Artikel mit dem Titel „Kultur-Prekariat:
Die Selbstausbeuter“ veröffentlicht. Es geht um die Arbeitsbedingungen in
der Kulturindustrie, die prekäre Lage von Kreativen, und was das alles mit dem
systematischen Rückbau des Wohlfahrtsstaats, der Mittelschicht und der
digitalen Boheme zu tun hat. Zu finden im Internet und in zwei Wochen auch auf
unserer Homepage. –

15.01.2011

News 2011 01

To whom it may concern I: Die „Jahrescharts 2010“ der Mitarbeiter dieser Agentur können ab sofort
auf unserer Homepage, Stichwort „Playlist“, eingesehen werden.–

Die Gruppe Bratsch
war zu Weihnachten, am 26.Dezember, vom französischen Fernsehen zur Show
„Vivement Dimanche“ eingeladen worden. Angesichts der Entscheidung des
französischen Parlaments für das Gesetz „LOPPSI 2“ einige Tage zuvor, womit
u.a. mobile Siedlungen verboten werden, haben sich Bratsch entschieden, ihre
Teilnahme an der Fernsehshow abzusagen. Wie die Band mitteilte, sei es ihr
unmöglich, angesichts der Ausweisungen von Roma im Sommer 2010 und angesichts
dieses neuen Gesetzes im Fernsehen ein fröhliches „Gypsy Christmas“ zu
zelebrieren, als ob nichts passiert sei. Bravo, Bratsch! –

Wreckless
Eric und Amy Rigby haben ein neues Album
aufgenommen, „Two-Way Family Favourites", das am 4.2. bei Broken Silence
erscheinen wird. Und die Website von Wreckless Eric lohnt auch ein näheres
Hinschauen - allein, wie er die Rezensionen seines Albums zerpflückt (besonders
schön seine Bemerkungen zur "Sunday Times"!), oder seine einleitenden
Bemerkungen zu seiner Discographie - herrlich! www.wrecklesseric.com. Auf Tour
im März 2011. –

To whom it may concern II: Unter dem Titel
„Dissonanzen der Macht“ hat Berthold Seliger Ende Dezember einen Artikel über
die Pariser Ausstellung „Lenin, Stalin
und die Musik“ in der „Berliner Zeitung“ veröffentlicht. Kann man im
Internet und im Februar auch auf unserer Homepage finden. –

Daran haben etliche Clubs und Veranstalter zu
knabbern: daß ihre Konzerte in der örtlichen Presse nicht so angekündigt
werden, wie es wünschenswert wäre (und: ja, die Lage ist nicht gerade einfacher
geworden...). Der Zürcher Club El Lokal,
einer der auf allen Ebenen feinsten und geschmackssichersten in Europa, hat
eine ganz besondere Konsequenz aus dieser Situation gezogen und gerade eine
weitere, die dritte Ausgabe seiner Zeitschrift „R.E.S.P.E.C.T.“ veröffentlicht (ISSN 1663-7690). Aber was für ein
Prachtexemplar! Im LP-Format, vielfarbig, mit drei beigelegten CDs und einer
beigelegten Vinyl-Single. Mit Beträgen von und über Chris Eckman, Bonnie
„Prince“ Billy (ein langes Interview!), Mekons, Howe Gelb, Daniel Johnston, mit
Artikeln über Neokolonialismus am Zürcher Paradeplatz, über Fußball, „Sons of
Silence“, Bosnien-Herzegowina, Rezepte, eine Rose in Spanish Harlem... Yours
truly hat ebenfalls einen Beitrag auf den 100 Seiten. Was für ein Heft! Was für
eine Idee!  Und das Beste: die
Zeitschrift ist kostenlos! „Respekt“, die Damen und Herren auf der Insel in der
Sihl! –

15.11.2010

News 2010 11

Darauf haben die Fans lange warten müssen - das
neue Album von Iron and Wine heißt
"Kiss Each Other Clean" und wird am 21.1.2011 erscheinen. Die erste
Single heißt "Walking Far From Home" und erscheint bereits am 6.12.
als Download-3 Track-Version, als Nikolausgeschenk also gewissermaßen.
Tourdaten vorne in diesem Rundbrief. -

Ebenfalls ein neues Album wird Daniel Kahn mit seiner Band The
Painted Bird in Kürze veröffentlichen. Eine (Pre-)Record-Release-Party wird
am 6.11. im Berliner Ballhaus Naunynstraße stattfinden (22.30 Uhr, Eintritt
frei). -

To whom it may concern: Berthold Seliger hat sich
im aktuellen Heft der Zeitschrift "Konkret" unter dem Titel "Pjöngjang im Kaffeesatz" mit
der deutschsprachigen Berichterstattung über Nordkorea und der
Nordkorea-Astrologie des Westens beschjäftigt. Auch sonst eine sehr lesenswerte
Zeitschrift!

15.10.2010

News 2010 12

Guido Sieber ist ein herausragender
Illustrator (von ihm stammt auch das Cover des neuen Daniel Kahn-Albums) und
Maler „in der Tradition von Grosz, Dix
und Schad – in der darstellerischen Zuspitzung der seelischen Verwüstungen ist
Sieber unschlagbar“ („Berliner Zeitung“). Zusammen mit dem von uns über die
Maßen geschätzten Autor Franz Dobler
(der Autor der besten Johnny Cash-Biografie, der besten Western-Gedichte und
der einzige Schriftsteller, der es auch in unsere „Playlist“ geschafft hat...)
hat Sieber jetzt ein tolles Buch veröffentlicht. Mit den Bildern und Texten in
„Rock’N’Roll Fever“ werfen Sieber
und Dobler einen erhellenden Blick auf die Geschichte der Popmusik. Es ist aber
nicht einfach nur ein Sammelsurium von interessanten und z.T. zynischen
„Draufsichten“, nein, Sieber und Dobler setzen sich auch kompetent mit der
Entstehung von Musikstilen oder der Wechselwirkung von Mainstream und Subkultur
auseinander, bis hin zur Verquickung von Mafia und Musikindustrie. Der Ausstellungskatalog,
in dem auch der Autor dieser Zeilen freundliche Erwähnung findet, ist im Edel
Verlag Hamburg erschienen und jeden Kauf wert. Und wer dieser Tage nach
Frankfurt of all places kommt, kann noch bis zum 30.1.2011 im Caricatura Museum
die Ausstellung von Sieber und Dobler betrachten. We like! –

„Circo“ heißt das aktuelle Album von Calexico, das nur auf der Website der
Band und bei ihren Konzerten erhältlich ist. Es ist ein Soundtrack zu dem
Dokumentarfilm von Aaron Schock über einen Familienzirkus (www.circomexico.com). Der
Soundtrack wurde soeben für den „2011 Cinema Eye Award for best original score“
nominiert. –

Das Online-Musikmagazin „Tonspion“ hat eine Reihe „Für immer und ewig“ begonnen, auf denen
„Musik-Experten“ ihre „All-Time-Favourites“ vorstellen. Berthold Seliger wurde
ebenfalls angefragt und hat dazu einen kleinen Beitrag formuliert – die
ungekürzte Version des kurzen Textes unter „Texte“ auf unserer Homepage, Track
und Kurzerklärung hier: http://www.tonspion.de/neues/rotation/1187212/1328298

15.10.2010

News 2010 10

Der Beitrag über die Residents im Magazin Tracks auf Arte wurde auf den 14.Oktober verschoben. Titel: „Meet The Residents – Die Großväter des
Bastard-Pop sind zurück“. Wer im Oktober übrigens in Tschechien weilt, kann
sich in der Caesar Gallerie in Olomouc eine große Retrospektive des
Video-Schaffens der Residents ansehen (5.10.-29.10.2010). Am 20.10. spielt
Randy, „singer for The Residents“, in einer einmaligen Aktion im Moravian
Theatre von Olomouc zusammen mit der UJD band den Residents-Song „Their finest
flowers“. –

Berthold Seliger wurde vom deutschen „Rolling Stone“ zu einem der
Juroren für „Die 50 besten deutschen
Alben“ berufen. Die von Seliger ausgewählten 20 Alben (von denen sich nur
ganze drei in den 50 besten der Rolling Stone-Jury finden...) können ab
Freitag, 8.10., auf unserer Website unter „Playlists“ eingesehen werden. –

To whom it may concern – im September hat Berthold Seliger seine kleine
Reihe mit Texten zur Realität des Musikgeschäfts im Feuilleton der „Berliner
Zeitung“ fortgesetzt. Unter dem Titel „Die
Mutlosen“ geht es diesmal um die Subvention von Kultur, um bezuschußte
Wohlfühlkultur, um Quotenkultur und um das Subsidiaritätsprinzip. Die
geringfügig längere, ungekürzte Version des Artikels ist ab sofort auf unserer
Homepage unter „Texte“ zu finden. –

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