Von Katholiken, Kommunisten und Konvertiten
In der „FAS“ durfte ich lesen, daß Harald Martenstein, einer der erzreaktionären Kommentatoren unserer geliebten Qualitätspresse mit wöchentlichen Kolumnen in „Zeit“ und „Tagesspitzel“, erbitterter Gegner aller „Gendertheorie“ und überhaupt einer der „publizistischen Anführer der neue Revolte“ (also der aktuellen „Revolte“ von rechts wohlgemerkt), in seinem frühen Leben lange Zeit bei der DKP war.
Das erklärt natürlich einiges, denn Renegaten sind immer die schlimmsten. Kein Katholik ist je so sehr Katholik wie der Konvertierte. Und all die Ex-Kommunisten, die in den Fluren des Axel Springer-Konzerns, von Holtzbrinck, aber auch in Landes- und Bundesregierungen so rumlaufen, müssen sich an die herrschende Meinung, die bekanntlich immer die Meinung der Herrschenden ist, natürlich viel extremer anpassen als alle anderen, sie müssen ständig beweisen, daß sie auch wirklich angekommen sind im modern talking der Eliten und nichts, aber auch gar nichts mehr an ihnen irgendwie „links“ ist.