28.12.2017

Lidl-Besitzer macht es vor: Man finanziert Universitäten, nicht mehr Parteien!

Ein Mäzenatentum ganz eigener Art hat Lidl-Besitzer und Multimilliardär Dieter Schwarz begründet: Er finanziert nicht Parteien, sondern Universitäten. Beziehungsweise er hat sich in Heilbronn quasi eine eigene Universität eingerichtet. Dort wächst mit dem Geld der Stiftung des Lidl-Besitzers ein ambitionierter „Bildungscampus“. „Die Dieter-Schwarz-Stiftung finanziert 20 großzügig ausgestattete Stiftungsprofessuren im Fach Wirtschaftswissenschaften“, berichtet die „taz“ über die neuesten Entwicklungen (die ich auch ausführlich im Bildungskapitel meines Buches „Klassikkampf“ beschrieben habe).
Rein vom Standpunkt des Stifters ein kluger Schachzug: man finanziert keine Politiker, sondern man sorgt mit einem Steuersparmodell für Unternehmen für eine Art neoliberaler Mainstreamforschung. Nicht nur die vielen nicht gerade einkommensstarken Kund*innen von Lidl finanzieren so eine Bildungseinrichtung, die gegen die Interessen der unteren Schichten agitiert, sondern über die einschlägigen Steuersparmodelle bezahlt auch die Gesellschaft das neoliberale Entrepreneurship des wahrscheinblich reichsten Mannes dieser Republik. So verfestigt sich der neoliberale Mainstream. Und wozu sollen dann noch altmodische Parteispenden gut sein?