Pianist aus den Wäldern Thüringens...
Neues von der Nudelpresse – neuerdings haben sie es ja mit dem Klavier. Die sogenannte Popklassik „revolutioniert“ die Klaviermusik mit einem banalen Einheitsbrei aus simplen Akkorden, Hauptsache, der Schmarrn verkauft. Zum Prinzip gehört, daß alle um jeden noch so kleinen Köttel, der auf dem Feldweg liegt, herumstehen und ihn mit allem gebotenen (die Nudelpresse würde sagen: natürlichem) Pathos als Sensation breittreten (und natürlich nicht bemerken, wie ihre Schuhe längst nach dem Kot riechen, in dem sie herumwaten).
Etwa so: „Intuitiv sucht sich der in den Wäldern Thüringens aufgewachsene Musiker seinen Weg durch den Holzkörper mit Filzhämmern und Stahlseiten, um etwas Nahes und Persönliches jenseits von allzu Ausgeklügeltem und künstlichem Pathos zu schaffen.“
Man beachte, wie der Pianist „in den Wäldern Thüringens“ aufgewachsen ist (ganz wie bei Peter Rosegger, „als ich noch der Waldbauernbub war“), was ihn allem Anschein nach ganz besonders dazu qualifiziert, „seinen Weg durch den Holzkörper“ des Klaviers zu gehen.
Auch gut: „Im Fluss der neun Stücke löst sich der Komponist auf.“ Aha. Ein Nichts, eine Null kann sich demzufolge dennoch auflösen. Jedenfalls, wenn das Nichts ins Wasser, in den Fluß springt.
Herr, laß Hirn regnen! Oder doch zumindest ein klein bißchen musikalische Bildung.