Popkultur-Festival schadet Berliner Pop-Kultur! (Popkultur-Subventionen go wrong I)
Letzte Woche fand wieder einmal das staatlich finanzierte Pop-Kultur-Festival in Berlin statt. Sie wissen schon: das ist das Festival, bei dem jedes Ticket mit über 100 Euro aus öffentlichen Mitteln subventioniert wird.
Immerhin bietet das vom Musicboard Berlin ausgerichtete Festival endlich auch Veranstaltungen in anderen Stadtteilen an und nicht nur im Prenzlauer Berg. Dort allerdings finden immer noch die Großkonzerte statt: Apsilon, Efterklang oder Die Nerven, um nur einige aus dem „bewährten Kessel Buntes“ (taz) zu nennen.
Man fragt sich jedes Jahr, warum ein so üppig mit siebenstelligen Subventionen ausgestattetes Festival sich nicht komplett auf unbekannte, neue, junge Musiker:innen und Bands konzentriert, die es ja bekanntlich zunehmend schwer haben, überhaupt Auftritte und erst recht ein größeres Publikum zu finden.
Warum muss ein staatlich subventioniertes Festival tatsächlich den örtlichen Veranstalter:innen bekannte größere Acts vor der Nase wegschnappen? Acts, mit denen die unabhängigen Veranstalter:innen auch mal etwas Geld verdienen könnten (mit dem sie dann by the way auch die Steuern zahlen, mit denen das Pop-Kultur-Festival dann wiederum diese Acts bezahlt…)? Und Acts, die dann erstmal nicht mehr in Berlin auftreten können, weil sie ja schon beim Pop-Kultur-Festival usw. usf.
So, wie es bisher stattfindet, schadet das Pop-Kultur-Festival der Berliner Popkultur!