R.I.P. Mark Fisher!
Der britische Autor, Musiktheoretiker und Kapitalismuskritiker hat seinem Leben ein Ende gesetzt. Seine Bücher, vor allem "Capitalist Realism: Is There No Alternative?" und "Ghosts of my life" (deutsch: "Gespenster meines Lebens. Depression, Hauntology und der Verlust der Zukunft", 2015 bei Edition Tiamat, und ich bin stolz, daß meine Bücher im gleichen Verlag erscheinen...), haben mein Denken stark beeinflußt, ohne sie hätte mein Buch "Das Geschäft mit der Musik" (in dem ich mich mehrfach auf Fisher beziehe) eine andere Gestalt.
Und Leute, die so spannend wie Fisher in seinem Blog "k-punk" Mainstream- und Undergroundmusik kulturtheoretisch analysieren, gibt es nur wenige (und hierzulande erst recht nicht).
Ich bin bestürzt und deprimiert - wohl wissend, daß es der kapitalistische Realismus ist, über den Fisher so einzigartig geschrieben hat, der der eigentliche Grund unserer Depressionen ist: "Der kapitalistische Realismus behandelt die mentale Krankheit als ob sie eine Naturgegebenheit wäre wie das Wetter (obwohl, wie wir wissen, selbst das Wetter keine Naturgegebenheit mehr ist). Eine angeschlagene psychische Gesundheit ist natürlich eine Rieseneinkommensquelle für multinationale Pharmaunternehmen. Du bezahlst genau das System für Heilung, das dich ursprünglich krankgemacht hat."
Vielleicht nehmt ihr euch die Zeit, diese großartige Lecture von Mark Fisher aus dem Jahr 2011 anzusehen - eine gute halbe Stunde spannenden Denkens und Aussteigens aus dem System, eine gute halbe Stunde im Sinne von Bartleby und im Andenken an Mark Fisher: