Warum lassen so viele Stars Berlin links liegen?
„Why are Major Tours bypassing Berlin?” “Warum lassen so viele große Tourneen Berlin links liegen?“, fragt das britische Branchenmagazin „IQ Mag“ am 14.2. dieses Jahres. Und versucht sich an einer Antwort: Die Fußballeuropameisterschaft 2024 sei schuld, das Berliner Olympiastadion sei ausgebucht – obwohl doch eigentlich nur sechs Spiele tatsächlich in Berlin stattfinden und das Olympiastadion spätestens nach dem Finale am 14.Juli wieder zur Verfügung stehen könnte.
Und was ist die Ausrede dafür, dass vergangenes Jahr, nachweislich ohne Fußball-EM, Beyoncé in Köln, Hamburg und Frankfurt auftrat, nicht aber in Berlin? Oder ausgerechnet die Tour von Bruce Springsteen an Berlin vorbeiführte? Bruce Springsteen trat stattdessen in, ähem, Hannover auf, obwohl er nicht zuletzt dank seines legendären Auftritts vor 160.000 Fans 1988 in Weißensee/Ost-Berlin, dem größten Konzertereignis in der Geschichte der DDR, eine ganz besondere Beziehung zu Berlin hat. Dass Springsteen letztes Jahr nicht in Berlin, sondern in Hannover auftrat, war nicht nur für die Berliner Fans schmerzhaft, sondern auch ein kultureller Verlust für die Hauptstadt.
Angeblich eignet sich in Berlin ja nur das Olympiastadion für ein derartiges Konzert, so jedenfalls die „Berliner Zeitung“. Aber was ist eigentlich mit dem ehemaligen Flughafen Tempelhof, wo die Ärzte und die Toten Hosen bereits 2022 in ähnlichen Dimensionen gespielt haben und die Ärzte es 2024 wieder tun? Oder ist das Problem möglicherweise, dass eine Tochterfirma eines bestimmter Großkonzerns einen Exklusivdeal für das Tempelhofer Feld mit der landeseigenen „Tempelhof Projekt GmbH“ hat und dort keine konkurrierenden Veranstalter duldet? Just guessing, Zwinkersmiley…