09.04.2020

Wiglaf Droste sagt...

Mein letztes Jahr viel zu früh verstorbener Freund Wiglaf Droste hat mir immer wieder großzügig erlaubt, meist noch unveröffentlichte große kleine Texte, die er mir geschickt hatte, in diesem Rundbrief zu veröffentlichen. In seinem soeben erschienenen Gedichtband „Tisch und Bett“ stehen in Erinnerung an alte Zeiten, die ja auch einiges Gutes hatten, und in der Hoffnung auf neue Zeiten, die möglicherweise auch einiges Gutes haben werden, diese schönen Zeilen:

Behalten wir's im Auge, 
dass die Welt was tauge, 
dass aus der schönen, alten Erde 
wo möglich eine werde.

Und denkt dran: Es reicht nicht aus, auf den Balkonen oder im Bundestag rumzustehen und wahlweise für das dramatisch unterbezahlte medizinische und Pflegepersonal oder für die ebenso dramatisch unterbezahlten Supermarktkassiererinnen auf Töpfe zu klopfen oder Liedchen zu singen oder zu klatschen! Verbesserungen müssen erkämpft werden! Wenn das alles hier vorbei ist, müssen wir dafür sorgen, daß alle, die’s verdienen, faire Löhne und Gehälter bekommen. Und wir sollten nicht vergessen, wer (und welche Parteien) dafür gesorgt haben, daß es bisher und seit Jahrzehnten unseres Missfallens eben keine fairen Löhne und Gehälter gibt. Auf daß aus der schönen, alten Erde womöglich und wo möglich eine bessere, eben: eine werde!