02.09.2016

Renner und Dercon - schofelig

Der scheidende Berliner Kulturstaatssekretär Tim Renner hat laut „Berliner Zeitung“ den Stil des Umgangs mit dem künftigen Volksbühnen-Chef Chris Dercon als „menschlich schofelig“ kritisiert. Es werde eine Kampagne gegen Dercon geführt, „obwohl der noch gar nicht angefangen habe“.

Nun ja, wenn man den neofeudalistischen Stil berücksichtigt, mit dem Müller und Renner dem renommierten Volksbühnen-Intendanten Castorf den Stuhl vor die Tür gesetzt und den neuen Volksbühnen-Intendanten installiert haben (die Pro-Dercon-Kampagne also, obwohl der noch gar nicht angefangen hat), dann blieb den Mitarbeiter*innen der Volksbühne wie den Berliner Kulturarbeiter*innen wenig mehr übrig als der Weg in die Öffentlichkeit, um diese hinter verschlossenen Türen vollzogene Entscheidung zu kritisieren.

Schon klar, daß es Renner, der nach den Berliner Wahlen in diesem Monat wohl kaum noch Kulturstaatssekretär sein wird, sehr schmerzt, daß die einzige wesentliche und in Erinnerung bleibende Entscheidung seines kurzen Zwischenspiels als Kulturstaatssekretär ausgerechnet das Fiasko um Dercon bleiben dürfte.