
Gisela May, Hilmar Thate und das "Lied der Kommunarden"
Frage: „Sie waren in der SED – warum?“
Gisela May: „Weil ich zu Arbeit und Bildung für alle ja sagen konnte. Weil ich auch gegen Krieg und Ungerechtigkeit war und für eine Gesellschaft, wo nicht das Geld an erster Stelle steht. Diese Absichten konnte man teilen, in der Wirklichkeit und auf der Bühne. Die Leute, die das heute nicht verstehen oder bewusst verdrängen, denen sage ich: Lest die »Resolution der Kommunarden« von Brecht, noch besser: Hört sie in der Eisler-Vertonung. Mir ist unvergeßlich, wie Hilmar Thate das Lied singt in »Die Tage der Commune«. Ganz...
Papst Franziskus propagiert Kommunismus
Und auch Papst Franziskus bricht im Interview mit der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“ eine Lanze für den Kommunismus:
„Es sind die Kommunisten, die wie die Christen denken. Christus sprach von einer Gesellschaft, in der die Armen, die Schwachen, die Ausgegrenzten entscheiden. Nicht die Demagogen, nicht die Barrabasse, sondern das Volk, die Armen (…). Ihnen müssen wir helfen, damit sie Gleichheit und Freiheit erreichen.“
Nordkoreanisierung bundesdeutscher Politik
Die Nordkoreanisierung der deutschen Politik dagegen geht stetig voran.
Jüngstes Beispiel: Ohne jede öffentliche und ohne jede parlamentarische Diskussion treibt der Haushaltsausschuß des Bundestags die Preußisierung Berlins voran. Gegenüber dem Neubau des „historischen“ Stadtschlosses – einem modernen, demokratischen Staat fällt im Zentrum seiner Hauptstadt bekanntlich nichts Besseres ein, als das Symbol eines reaktionären Feudalregimes wieder aufzubauen – sollen nun auch noch die Kolonnaden des Kaiser-Wilhelm-Denkmals auf dem Berliner Schloßplatz wieder errichtet werden. Das hat...
Bürgerproteste in China
Anders als in der bundesdeutsche Parteien- & Hinterzimmer-Diktatur herrschen andernorts die Bürger*innen, wie uns ausführlich die „FAZ“ erläutert: „Chinesen verhindern den Bau einer Atomanlage. Bürgerproteste haben den Bau einer Wiederaufbereitungsanlage gestoppt“, berichtet die Zeitung vom erfolgreichen Widerstand der Bevölkerung. Nun gibt es natürlich einige Unterschiede zwischen der BRD und China, und einer besteht allein schon daran, daß hierzulande noch keine Regierung wegen noch so umfassender Bürgerproteste rasch vom Bau eines Atomprojekts Abstand genommen hätte. Ein...
weiterlesenNeues in Sachen Arschgesicht
Neues in Sachen Arschgesicht:
Auf Telepolis erfahren wir, daß für Affen ein Gesäß so individuell ist wie für Menschen ein Gesicht. Lesen Sie hier.
Unsinnige Umfragen
Was macht die deutsche Qualitätspresse, wenn sie zu faul zum Recherchieren ist?
Sie tritt Umfragen breit. So die „Berliner Zeitung“, beziehungsweise die Berliner Newsroom GmbH, auf ihrer Titelseite am 26.11.2016: „Berlin schaut auf diesen Mann“, ist da neben einem großformatigen Foto von Herrn Trump zu lesen. „Die Bürger sind besorgt wegen Trump – das zeigt eine exklusive Umfrage der Berliner Zeitung“. Und diese Umfrage hat ergeben, daß – Überraschung! – 55% der befragten Berliner*innen fürchten, daß der Wahlsieg Trumps „für Deutschland negative Folgen haben wird“....
Schulz gewinnt Umfragen, Merkel gewinnt Wahlen, Forsa gewinnt mit Umfragen
Überhaupt, die Umfragen. Da hämmern alle Medien uns wochenlang ein, daß Martin Schulz von der EsPeDe für ebendiese Partei quasi die eierlegende Wollmilchsau sei und für alle Ämter nicht nur geeignet, sondern geradezu die Idealbesetzung, sei es Außenminister, Kanzler, Jedi-Ritter oder Papst. Und dann macht Forsa eine Umfrage, und was kommt heraus? Die Befragten glauben, daß Schulz der ideale Außenminister sei, und auch als SPD-Kanzlerkandidat hätte Schulz demnach bessere Chancen als Gabriel, seine Partei in eine Niederlage zu führen: Bei einer Direktwahl (die es nicht gibt, macht aber...
weiterlesenLebkuchen, Stollen, Nougat und der Popjournalismus
Wir haben seit ein paar Monaten Weihnachten, das Jahr geht seinem Ende entgegen. Die einen merken es daran, daß es in den Geschäften seit September Lebkuchen und Christstollen und Weihnachtsnougat zu kaufen gibt, die anderen merken es daran, daß in ihren Regionalzeitungen Besinnungsaufsätze darüber stehen, daß es in den Geschäften seit September Lebkuchen und Christstollen und Weihnachtsnougat zu kaufen gibt. Wieder andere merken es daran, daß der Popjournalismus seit Monaten nicht mehr ohne die schöne Floskel „nun geht das Jahr seinem Ende entgegen, und wir fragen uns, was das Album des...
weiterlesenDonald Trump mag die Rolling Stones und ist deswegen sympathisch
„Ob es einem paßt oder nicht: Daß Donald Trump die Rolling Stones mag, macht ihn sympathisch“, behauptet ein Jochen Hieber vier Spalten lang im Feuilleton der „FAZ“.
Steile These.
Wurde Helmut Kohl dadurch sympathisch, daß er einmal behauptet hat, sein Lieblings-Schriftsteller sei Kurt Tucholsky? Iwo. Weder Tucho noch die Stones können sich gegen falsche Fans wehren. Sympathisch werden einem diese Typen dadurch allerdings nun wirklich nicht.
Hillary hätte mehr Bruce hören sollen
Ein Maak Flatten mutmaßt dagegen in der nämlichen Zeitung, hätte Hillary Clinton mehr Arbeiter-Balladen von Bruce Springsteen gehört, wäre sie vielleicht erfolgreicher aus dem US-Wahlkampf hervorgegangen: „Die wütenden Zeilen aus den Liedern des Sängers, der diesseits und jenseits des Atlantiks für den Mainstream Amerikas steht, werden gerne überhört - so wie der Zorn der Leute, die sich immer noch als Mainstream Amerikas fühlen wollen."
Ich habe dieser Tage mit Musikern gesprochen, die beim großen Bruce Springsteen-Konzert in Detroit dabei waren, als der...
weiterlesenMarius Müller-Westernhagen über deutsche Pop-Akademien
Marius Müller-Westernhagen kann die deutschen Pop-Akademien nicht leiden:
„Es gibt eine Fabrikation von Popmusik, alles ist immer gleich strukturiert und Kompositionen klingen immer gleich. Der Gesang in diesen Gruppen ist immer sehr gleich. Wir werden gefüttert mit diesen Leuten aus der Popakademie. Für mich ist das ein falscher Weg. Da gehen die Freiheit und die Kreativität kaputt. Es wird ihnen beigebracht, sich in diesem Geschäft clever zu verhalten. Wenn dir jemand dauernd sagt, da mußt du aber vorsichtig sein, dann strahlt das zwangsläufig auf deine Arbeit aus. (...) Ich...
Schmerzensgeld für Gauck-Interview
Auf „Spiegel Online“ wollen sie doch tatsächlich, daß man für die Lektüre eines Interviews mit Joachim Gauck bezahlt. Eigenartig. Ich war eigentlich davon ausgegangen, daß man über die Höhe meines Schmerzensgeldes mit mir verhandelt für den Fall, daß ich je ein Gauck-Interview lesen würde...
ARD-Mittagsmagazin sendet künftig nur noch Wiederholungen aus den 90er Jahren...
Das ARD-„Mittagsmagazin“ wird künftig nicht mehr vom BR, sondern vom RBB produziert. Ich weiß schon, das ist eine Meldung der Kategorie Reissack in China (wobei das chinesische Fernsehen zum chinesischen Neujahr die größte Unterhaltungsshow der Erde produziert, und die deutschen Fernseh-Unterhaltungschefs könnten da einiges lernen...).
Aber riskant finde ich die Entscheidung der ARD schon. Ausgerechnet der RBB. Das ist der Regionalsender, dem seit einigen Monaten für den Samstagabend zur besten Sendezeit nichts Besseres einfällt, als die „Bergdoktor“-Folgen aus den 1990er Jahren zu...
weiterlesenErfahrungen von Musiker*innen mit Plattenfirmen, Folge 15
„Wegen ‚Alles hin, hin, hin’ hatten wir dann auch unser einziges Treffen mit einer Major-Plattenfirma. Der Typ war ein Kotzbrocken, den könnte man so gar nicht erfinden. Selten einen Typen in einem halbstündigen Gespräch so viel homophoben und sexistischen Müll quasseln gehört.“ (Andreas Spechtl in „Futur II. Die Gruppe Ja, Panik“)
Streaming lohnt sich nicht? Iwo - es macht Millionäre!
Allgemein wird ja immer behauptet, daß sich Streaming nicht lohnen würde, weil die Musiker*innen dabei nichts verdienen würden.
Am 9.Dezember 2016 ist das neue Album „Imperator“ des Rappers Kollegah erschienen. Laut Mitteilung der GfK vom 18.12.2016 wurden die Tracks dieses Albums bis dahin 400 Millionen mal abgerufen (also gestreamt), weshalb Kollegah nun als der meistgestreamte Künstler hierzulande gilt.
Wir wissen nicht genau, wieviel die Streamingdienste pro Track bezahlen, Spotify selbst erklärt, zwischen 0,6 und 0,84 (US-)Cent pro Stream an die Rechteinhaber (!) zu...