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Berthold Seeliger - Blog abonnieren
18.12.2016

Teures deutsches Internet erschwert Streaming und schadet Künstlern und der Musikindustrie

Was dem Streaming (und somit indirekt auch der Musikindustrie) massiv schadet, sind jedenfalls teure Internetkosten. Der mobile Datenverkehr ist das Rückgrat der Zukunftswirtschaft, könnte man sagen. Und was fällt uns auf? In Deutschland sind die normalen Smartphone- oder Tablet-Tarife wesentlich teurer als anderswo. Gleichzeitig drosseln hierzulande die Anbieter das Tempo des Datenverkehrs bereits nach wenigen Gigabytes.
Im „Handelsblatt“ gab es am 13.12.2016 eine interessante Übersicht:
Danach kostet der billigste Tablet-Tarif (10 GB Datenvolumen pro Monat) kaufkraftbereinigt...

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18.12.2016

Er sah noch eine halbe Nacht lang fern...

Soweit ist es gekommen.
Selbst das deutsche Staatsfernsehen, an unterirdischem Unterhaltungsschmuh so reich wie die Wüste an Sand, mag sich die jährliche Lobbyveranstaltung des Bundesverbandes der Musikindustrie, die Echo-Preisverleihung, nicht länger antun – im kommenden Jahr wandert die Lobby-Show zum Privatsender „Vox“.
Peter Hacks meinte dazu: „Er sah noch eine halbe Nacht lang fern, / Jeden Kanal, und starb dann äußerst gern.“

18.12.2016

Alle Menschen sind gleich!

Es wäre sicher unfair, den SPD-Vorsitzenden Sigmar „Siggi Pop“ Gabriel alleine für die katastrophalen Wahl- und Umfrageergebnisse seiner Partei verantwortlich zu machen. Aber einen gehörigen Anteil daran hat er schon. Etwa durch Ausfälle wie seinen jüngsten Vorstoß, daß nicht hier lebende Kinder von EU-Ausländer*innen, die in Deutschland arbeiten, nicht das volle deutsche Kindergeld bekommen sollten, sondern nur so viel wie in ihrem Heimatland.

Mal jenseits der Tatsache, daß Gabriels Vorstoß reiner Populismus im AfD-Stil ist und gegen EU-Recht verstößt und mithin keinerlei Aussicht...

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18.12.2016

Furchtbare Juristen

Laut einer Studie von Prof. Franz Streng von der Uni Erlangen sind 31,9 Prozent der deutschen Jurastudent*innen für die Todesstrafe. Das werden mal schöne furchtbare Jurist*innen...

12.11.2016

R.I.P. Leonard Cohen!

R.I.P., Leonard Cohen!
Was für ein trauriges Jahr.
Ich erinnere, wie wir 1974 in der ("illegalen") Raucherecke am Viscardi-Gymnasium in Fürstenfeldbruck standen, und es war ein etwas dicklicher neuer Schüler, der aus einem Ostblock-Land kam (ich glaube mich zu erinnern, daß es Polen war), und der eine überraschende Wirkung auf die interessanten Mädchen unseres Jahrgangs hatte - und er war es, der das Album "Songs From A Room" aufbrachte, und "Bird On The Wire" wurde unsere Hymne für einige Monate - und ganz besonders die Hymne der coolen Mädchen. Denn es war klar: Leonard Cohen...

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12.11.2016

Klasse Satz I

Klasse Satz 1:

„Und ich weiß genau (...) daß ich lieber Putzfrau im dreckigsten Asylantenheim im tiefsten Neonazideutschland wäre, als irgendein CSU-Hoffnungsträger, der nicht mehr gelernt hat, als seine Aktentasche sauber zu halten.“
(Franz Dobler auf seinem Blog)

12.11.2016

Stefanie Kloß (Silbermond) und das Geschäft mit der Musik

Natürlich ist das, was die Band Silbermond macht, nicht gerade meine erklärte Lieblingsmusik. Aber unter all den vor auch schon wieder mehr als einem Jahrzehnt von der Musikindustrie mit einem Plattenvertrag versehenen jungen Bands des Modells „selbstbewußte junge Frontfrau plus avancierte Schülerband“ war sie immer die interessanteste und beste. Nun gut, ist eben alles relativ im Leben. Ich hab sie einmal live gesehen, bei der Verleihung des sogenannten „LEA“-Awards der deutschen Konzertbranche in Hamburg, und wenn ich Ihnen erzähle, daß ihr Auftritt der mit Abstand beste des ganzen...

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12.11.2016

Heinz-Rudolf Kunze sin Fru

Heinz Rudolf Kunze lobt seine Frau laut „FAS“ in der „Bunten“ als „unglaublich pflegeleicht und anspruchslos“.

Mal abgesehen davon, daß es nicht besonders liebenswürdig ist, über seine Frau wie über eine robuste Zimmerpflanze zu reden, wie die „FAS“ zurecht anmerkt, und das eher an Gerhard Polt erinnert, wie er weiland in „Fast wia im richtigen Leben“ über die gekaufte Thai-Frau redete („schmutzt nicht...“) – aber daß sie „anspruchslos“ sein muß, ist klar, wie sollte sie es sonst mit Heinz Rudolf Kunze und seiner Musik aushalten?

12.11.2016

Cro kann schlafen!

Noch’n Popstar unserer Tage:
Im Kundenmagazin des einschlägigen österreichischen Brauseherstellers enthüllt Carlo Waibel, der sich im Pop-Alltag Cro nennt: „Schlafen kann ich ja richtig gut.“
Na, wenigstens etwas...

12.11.2016

Van Morrison über Plattenfirmen

Van Morrison erklärt im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ die Kulturindustrie und die aktuelle Politik der Plattenfirmen:

„Ich mußte schlicht drei Jahre verhandeln, um einen halbwegs vernünftigen Vertrag zu bekommen.“ (...)
SZ: Waren Vertragsverhandlungen immer schon so kompliziert und langwierig?
„Nicht wirklich, richtig schwierig ist es erst in den vergangenen zehn, fünfzehn Jahren geworden. Die Labels wollen mehr mehr für immer weniger. Sie verlangen wahnsinnig viel, sind im Gegenzug aber kaum bereits, etwas zu leisten.“
SZ: Stimmt es,...

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12.11.2016

C-Dur-Taste auf dem Klavier

Und wo wir schon beim gängigen Plapperjournalismus sind:
In der „Berliner Zeitung“ darf eine Theresa Dräbing unter dem Titel „Komponieren mit dem Fluxpad“ den halbseitigen Promotion-Artikel über eine neue und nicht uninteressante App schreiben, die die Band Mouse On Mars entwickelt hat. Darin dieser schöne Satz:
„Man muß keine Noten lesen können oder wissen, wo die C-Dur-Taste auf dem Klavier ist.“
Jetzt spiele ich doch schon eine ganze Weile Klavier, etwa fünfzig Jahre dürften es sein, aber eine C-Dur-Taste habe ich bis heute nicht gefunden. Hm.
Immerhin...

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12.11.2016

Deutsche Konzerne spenden für Trump

Die neueste amerikanische Serie namens „US-Präsidentschaftswahl“, die seit einigen Monaten auf allen Kanälen spielt und mit Demokratie ungefähr soviel zu tun hat wie Erotik mit „Bauer sucht Frau“, neigt sich allmählich ihrem voraussehbaren Ende zu. Aber all die, die sich so entschieden gegen Donald Trump aussprechen und denken, damit hätten sie schon im großen Buch der Gutmenschen einen goldenen Eintrag sicher, sollte man vielleicht darauf hinweisen, daß etliche deutsche Konzerne den Wahlkampf von Donald Trump und seiner Republikaner finanzieren: Zum Beispiel BASF, Bayer, Siemens oder T-...

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12.11.2016

ZDF-Spendengalas

Wenn das ZDF eine Spendengala für die Krebshilfe ausrichtet, läßt sich das Staatsfernsehen (das aus den Zwangs-Gebührengeldern der Bürger*innen jährlich mehr als 2 Milliarden Euro erhält) seine „gute Tat“ von der Hilfsorganisation bezahlen: Laut „Spiegel“ muß die Krebshilfe für die Ausrichtung der Show mit Carmen Nebel 600.000 Euro bezahlen, etwa 40% der 1,5 Millionen Euro teuren Show.

Im November wird Frau Nebel Spenden für die kirchlichen Hilfswerke Misereor und Brot für die Welt sammeln; auch diese müssen für die Wohltätigkeitsshow des ZDF blechen. Die Zuschauer*innen sollten...

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12.11.2016

Snowden, Die Zeit und Oliver Stone

Das bürgerliche Leitmedium interviewt Oliver Stone und macht dabei Propaganda:

„ZEIT: War es Ihnen wichtig, zu zeigen, daß Snowden zunächst ein konservativer Republikaner war und kein durchgeknallter Linker?
Stone: Warum verwenden Sie diesen Ausdruck?
ZEIT: Was stört Sie daran?
Stone: Was ist falsch daran, ein Linker zu sein? Oder ein engagierter Linker? Und vor allem muss man nicht durchgeknallt sein, um links zu sein. Es gibt eine noble Tradition progressiver Bewegungen, in den USA, in Deutschland, überall.
ZEIT: Okay. Wer oder was genau ist Snowden?“...

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12.11.2016

Biermann vs. Snowden

Ach ja, ein gewisser Wolf Biermann hält Edward Snowden übrigens für einen „Feigling“ und disqualifiziert sich damit wieder einmal auf vortrefflichste Art und Weise selbst.

Während Arundhati Roy Snowden und Assange als die zwei berühmtesten „Refugees of the Lifestyle Wars“ bezeichnet und ihr Whistleblowing als „Realpolitik“. Wenn man das denn so bezeichnen will – dann würde ich mir jedenfalls mehr Realpolitik dieser Art und weniger Altherren-Feuilletongeschwätz a la Biermann wünschen.

„Weißt du, wenn du sagst, du scherst dich nicht um Datenschutz...

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