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Berthold Seeliger - Blog abonnieren
03.08.2023

Rolling Stone, Musikkexpress, Axel Springer, SXSW Berlin...

Speaking of Stone und ME:
Dieser Tage meldete die “Musikwoche”, dass der Axel Springer-Konzern sich von 80 Prozent seiner Anteile am „Axel Springer Mediahouse Berlin“ (ASM) getrennt habe und diese Anteile an Petra Kalb, der bisherigen Geschäftsführerin der Springer-Tochter, übertragen hat. Dem Axel Springer-Konzern gehören jetzt nur noch 20 Prozent am ASM, also an dem Verlag, in dem „Rolling Stone“, „Musikexpress“ und „Metal Hammer“ erscheinen.
Gründe für diese Entscheidung wurden nicht genannt – also, ich meine echte Gründe, nicht das Papperlapapp, das Mathias Döpfner, der...

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03.08.2023

Rudi Völler mag nicht gendern

Rudi Völler will, dass im Fußball weniger Politik ist. Der Kapitän der DFB-Elf zum Beispiel soll eine Armbinde aus schwarz-rot-gold tragen, was die AfD prompt bejubelt hat.
Auch Rudi Völler:
„Ich werde übrigens auch nicht gendern. Gendern ist nicht mein Ding. Also, ich habe da meine klare Meinung. Ich komme aus der Brüder-Grimm-Stadt. Es ist ja bekannt, dass Wilhelm und Jacob Grimm nicht nur Märchen gesammelt und erzählt, sondern die deutsche Sprache mitgestaltet haben und sogar noch geschliffen. Deshalb kann ich als Hanauer mit voller Überzeugung sagen, dass ich an der...

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03.08.2023

Der deutsche Bob Dylan und Leonard Cohen in einer Person

Wenn Sie einen deutschen Singer/Songwriter oder Popstar auf einem Level mit Leonard Cohen und Bob Dylan sehen würden, an wen würden Sie da denken?
Natürlich, Sie denken an den großen, einzigartigen, sensationellen Heinz Rudolf Kunze, der ja seit jeher vor allem ein Held der versammelten Peinlichkeiten ist.
Kürzlich verglich sich Heinz Rudolf Kunze in einem Interview der „Rheinischen Post“ mit… ach, lesen Sie selbst:
„Die Arbeit, die Bob oder Leonard Cohen in Amerika machen, mache ich hier – wir sind schon vom gleichen Schlag.“

 

09.01.2023

Arte-"Tracks" wird eingestellt! (Update)

Weiter unten können Sie die Exklusiv-Meldung lesen, dass der französisch-deutsche Fernsehkanal Arte das erfolgreiche Popkultur-Magazin "Tracks" in seiner jetzigen Form einstellt.
Dazu ein Update - denn jetzt hat das Medienmagazin "Altpapier" (MDR) über den Fall berichtet, über den es „im deutschsprachigen Raum meiner Wahrnehmung nach bisher nur einen halböffentlichen Hinweis gibt, und zwar im Newsletter des Konzertveranstalters Berthold Seliger".

„Altpapier" berichtet:
„Der Sender selbst betont auf...

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09.01.2023

Klasse Satz: Stereolab

Ist natürlich eine LIedzeile, aber gut:
„Solidarity can bring sense in this world – La Resistance!”
(Stereolab, French Disco)

 

09.01.2023

Kulturpass für 18-Jährige: Wie eine gute Idee in der grünen Kontrollgesellschaft torpediert wird

Die Idee stammt aus Frankreich (mit einer Vorgängerin in Italien) und ist nicht völlig schlecht: In Frankreich steht allen jungen Menschen mit ihrem 18. Geburtstag ein Kultur-Guthaben in Höhe von 500 Euro zur Verfügung, über das sie relativ frei verfügen können. Auf reinen Verkaufsplattformen wie Amazon oder bei Streamingdiensten wie Spotify oder Netflix darf njr begrenzt Bonusguthaben ausgegeben werden. Die sogenannte „private Wirtschaft“ trägt, darunter Firmen wie Apple, Facebook oder Google, trägt etwa 80 Prozent der Kosten.
 
Die von der grünen Staatsministerin für Kultur...

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09.01.2023

Finanzkapitalismus: Neil Young-Song in Werbespot!

Was ist noch trauriger, als all die alten Musiker:innen, die für zig Millionen und für noch ein paar Millionen mehr die Rechte an ihrer Musik an Private Equity-Konzerne oder an vom Finanzkapitalismus getriebene Musikverlage verkauft haben?
Genau, es sind die alten Musiker, die die Rechte an ihrer Musik an Private Equity-Konzerne oder an vom Finanzkapitalismus getriebene Musikverlage verkauft haben, und die dann rumjammern, dass diese Konzerne ihre Musik für beliebige Werbespots nutzen.
Zum Beispiel der von mir als Musiker und Songwriter wirklich über allen Maßen geschätzte Neil...

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09.01.2023

Streaming, Aktionäre, Musiker:innen

Der Musik-Streamingdienst Apple Music hat erstmals seit seiner Gründung die Abonnements-Preise erhöht, und zwar um etwas mehr als zehn Prozent, nämlich um einen Dollar, einen Euro oder ein Pfund auf nunmehr $ 10,99, GBP 10,99 bzw. € 10,99. Laut Apple Music war die Preiserhöhung notwendig, weil die Lizensierungskosten gestiegen seien. Außerdem würden Künstler:innen und Songwriter:innen so künftig mehr beim Streamen ihrer Musik verdienen (MBW).
Und was ist sofort passiert? Genau: Die Aktien der Musikrechtehändler sind gestiegen!
Die Aktie der Universal Music Group (UMG), des...

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09.01.2023

Zur sozialen Situation der Beschäftigten in der Musikindustrie, hier: Der Boss der Warner Music Group

Apropos: Die Warner Music Group (WMG) legte laut „Musikwoche.de” per Pflichtmitteilung Gehalt und Bonuszahlungen ihres neuen CEO Robert Kyncl offen: Der Warner Music-Boss erhält ein jährliches Basisgehalt von zwei Millionen US-$. Hinzu kommt ein an das Erreichen bestimmter Unternehmensziele gebundener Bonus von über drei Millionen Dollar. Außerdem erhält Kyncl ab dem ersten vollen Jahr in Diensten des Konzerns ein Paket an Aktienoptionen mit einem Volumen von zehn Millionen Dollar. Macht gut 15 Millionen Dollar im Jahr. Nice. Wollen Sie mal ausrechnen, wie viele CDs des Warner Music-...

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09.01.2023

Jodie Foster sagt ja zur modernen Welt

„Und wir sagen ja zur modernen Welt“ (F.S.K.):
In einem Interview mit dem französischen Rundfunk anlässlich des Filmfestivals von Cannes wurde Jodie Foster gefragt, ob sie der großen Epoche der Filmpaläste nicht nachtrauere. Sie lachte und sagte, sie würde notfalls auf der Apple Watch Filme schauen. Keine Nostalgie, kein Verzagen, sondern gleich an den nächsten Film.
(laut „Süddeutsche Zeitung“)
 

09.01.2023

Rekord! Kunze schreibt über 460 Songs in einem Jahr!

Der Dauerschwurbler, Gender-Verächter und Studienrätinnen-Liebling Heinz Rudolf Kunze („Gendern ist eine Form von Tollwut“) ist auch nicht ganz ohne Schaden aus der CoronÄra herausgekommen:
„Ich habe in jedem der beiden Corona-Jahre mehr Songtexte geschrieben als ich je im Leben veröffentlicht habe. 2021 waren es über 460.“
Ach, wenn doch nur ein einziger guter oder doch wenigstens okayer Song dabei wäre…

 

09.01.2023

From Dope to Rassism

Nicht wenige Musiker:innen sind ja nicht wenig durcheinander.
Da gibt es die NewAgeigen (mir ist gerade aufgefallen, welch schöne Abkürzung es ergibt, wenn man das „Age“ von „New Age“ zu age-igen adjektiviert…) wie Nena, der wohl nicht zu helfen sein dürfte. Aber es gibt auch die reaktionären Altstars wie den veritablen Rassisten und Faschisten-Freund Eric Clapton (der schon 1976 bekannte: „I used to be into dope, now I’m into rassism“ – ach, wenn er doch beim Kiffen geblieben wäre…) oder den ebenso veritablen Antisemiten und Israelfeind Roger Waters – niedlich, wie seine...

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09.01.2023

SXSW, Berlin und der Axel Springer-Konzern

Im März werden wieder weite Teile der Musikindustrie nach Austin/Texas zu den „South By Southwest-Conference and Festivals“ (SXSW) pilgern, der längst weltgrößten Messe für die Musik-, Film- und Tech-Industrien. Seit 1987 findet die SXSW statt, zunächst von unabhängigen örtlichen Initiativen als Musikfestival mit den Schwerpunkten Rootsrock und Alternative Country gegründet, das sich immer weiter ausweitete, von der Stadt Austin und dem Bundesstaat Texas schon bald als ideale Möglichkeit des Stadtmarketing und Nation Building begriffen wurde und sich über die Jahre eben zur riesigen...

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09.01.2023

Klasse Satz: Christian Geissler

„Der Krieg wird nicht von denen abgeschafft, für die er auf die eine oder andere Weise ein Gewinn ist, ein Gewinn entweder im Bereich wirtschaftlicher Macht oder ein Gewinn im Bereich geistiger und geistlicher Macht. Der Krieg wird abgeschafft werden von denen, für die er einfach nur der gemeine Tod ist. Von uns. Oder von niemandem.“
(Christian Geissler am Antikriegstag 1965)

 

09.01.2023

Printverächter schalten subventionierte Touranzeigen im Print

Lustig, wie die Kolleg:innen des Tourveranstalters der Band Die Nerven in einer taz-Anzeige verlautbaren lassen, dass die Band auf Tour gehen und dabei „so viele Termine“ spielen werde, „dass sie niemals hier Platz finden würden. Deswegen raten wir, sich im Internet dazu zu informieren.“
Soweit so gut, Anzeigenplatz so so teuer, Tourveranstalter so so arm, fair enough, I don’t blame them.
Aber dann fügt der Tourneeveranstalter noch diesen rätselhaften Satz hinzu:
„Seltsam, dass ihr immer noch Print lest.“
Kann man so sehen – dann ist es...

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