Madonna, Patti und Passierscheine für Musikerinnen über 60

23.06.2019

Ist Ihnen auch aufgefallen, wie Teile des Feuilletons und der Pop-Kritik Madonna neuerdings blöd finden? Sie hat schief gesungen beim ESC in Tel Aviv! Sie ist zu alt, nämlich 60 Jahre! Und das neue Album, haha, ist nicht erfolgreich, vermurkst und hirnrissig.
Ja, darf eine so ungeheuer alte Frau überhaupt noch Popmusik betreiben?
Und an welche Pop-Experten darf ich mich wenden, wer stellt künftig die Passier- und Persilscheine für Musikerinnen über 60 Jahre aus, etwa, wenn ich plane, die mittlerweile 72jährige Patti Smith nächstes Jahr wieder auf Tournee zu bringen?

Pop-Kritiker können nicht unbedingt zählen...

23.06.2019

Aber so richtig zählen können manche Pop-Kritiker sowieso nicht.
Da berichtet der Popredakteur der taz über ein Konzert von Erykah Badu in der kleinen Mehrzweckhalle am Berliner Ostbahnhof und erzählt, die Halle biete „Platz für 7.000 ZuschauerInnen“, und „annähernd so viele“ hätten sich bei dem Konzert auch eingefunden.
Nun, dann hat ein guter Teil des Publikums das Konzert draußen vor der Tür miterleben müssen, denn die „Verti Music Hall“ fasst laut ihrer Webseite nur „bis zu 4.350 Besucher“...

Yugen Blakrok! (und zwei Sätze zum Musikjournalismus)

07.06.2019

Den Hinweis auf eines der tollsten neuen Alben (in einer an tollen neuen Alben wahrlich nicht armen Zeit) verdanke ich Lars Brinkmann, der Yugen Blakroks „Anima Mysterium“ im aktuellen Heft von „Konkret“ völlig zu Recht als „Platte des Monats“ ausgerufen hat (es ist glaube ich schon ein paar Jahre her, daß ich an dieser Stelle mal geschrieben habe, daß ich unter den meistens nur vier Platten-Rezensionen in „Konkret“ häufig mehr interessante Alben finde als in etlichen Musikmagazinen mit ihrer Flut von Rezensionen...).

Ätherisch-barockes Klanggemälde

07.06.2019

Seit über zwei Wochen frage ich mich nun, was ein „ätherisch-barockes Klanggemälde“ sein soll, mit dem der Popredakteur der „taz“ das neue Album „Blood“ von Kelsey Lu unter der sehr einfühlsamen Überschrift „Ruderschnecke im Ozean“ besprochen hat.
„Ätherisch“ verstehe ich, „barock“ auch, aber was das eine mit dem anderen zu tun haben soll, und dann noch mit Kelsey Lu, bleibt ein Rätsel. Wer kann lösen?

Youtuber

01.04.2019

Schön wäre es übrigens, wenn die Qualitätspresse endlich damit aufhören könnte, all die Leute, die sich aus guten Gründen gegen die EU-Urheberrechtsrichtlinie aussprechen oder einsetzen, herabsetzend als „Youtuber“ zu bezeichnen.

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