11.05.2017Urheberrecht in der Praxis - so werden Autoren um ihre Honorare beduppt!
Vor kurzem erschien in der „Süddeutschen Zeitung“ ein großartiger, langer Artikel meines Freundes Wiglaf Droste unter der Überschrift „Des Lebens Saftigkeit“:
„Am Anfang kochte Gott Himmel und Erde. Dann wurde aus Essen Kunst. Eine Reise zu den Sensationen des Kulinarischen und zu einer Gesellschaft, die sich auf unappetitliche Weise vom bodenständigen Genuß entfremdet.“
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11.05.2017Geschichte wird geschrieben...
Was zunehmend nervt in den Medien, ist das ständige Gerede davon, daß wieder einmal Geschichte geschrieben wurde. Aber meistens wurde die Geschichte auf äußerst banale Art und Weise geschrieben:
etwa dadurch, daß das erste Mal seit ein paar Jahren kein deutscher Handballverein am Final Four des Europacups teilnimmt,
oder wenn der erste Liechtensteiner in der Fußball-Bundesliga spielt,
oder wenn ein Enriko Kehl sich als erster Deutscher den K-1 World-Titel sichert im Rückkampf gegen einen Buakaw Banchamek,
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28.03.2017Röhrenjeans statt Frack
Auch die Rezensionen klassischer Konzerte geben mitunter Rätsel auf oder können erheitern:
Christiane Tewinkel schreibt im Berliner „Tagesspiegel“ über ein Konzert des Dirigenten Teodor Currentzis und des MusicAeterna-Orchesters, und sie beginnt mit dem Wichtigsten, denn den wichtigsten Satz soll man ja bekanntlich immer zuerst aufschreiben:
„Teodor Currentzis trägt keinen Frack wie andere Dirigenten, sondern Röhrenjeans.“
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14.03.2017David Bowie stirbt in Madagaskar
Im Jahresrückblicks-Heft des Berliner Stadtmagazins „Zitty“ las ich einen der traurigsten Beiträge des Jahres, nämlich von einer Stephanie Grimm, über ihren „Großen Moment 2016“, und der war für sie der Tod von David Bowie am 11.Januar:
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14.03.2017Von Katholiken, Kommunisten und Konvertiten
In der „FAS“ durfte ich lesen, daß Harald Martenstein, einer der erzreaktionären Kommentatoren unserer geliebten Qualitätspresse mit wöchentlichen Kolumnen in „Zeit“ und „Tagesspitzel“, erbitterter Gegner aller „Gendertheorie“ und überhaupt einer der „publizistischen Anführer der neue Revolte“ (also der aktuellen „Revolte“ von rechts wohlgemerkt), in seinem frühen Leben lange Zeit bei der DKP war.
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14.03.2017Freiheit für alle Journalist*innen in der Türkei, auch für Deniz Yücel
Man würde ja um einiges lieber in die Kampagne für die Freiheit des Journalisten Deniz Yücel einstimmen, wenn diese Kampagne nicht unter dem Banner „Freiheit für Yücel“, sondern unter „Freiheit für alle Journalist*innen in der Türkei, auch für Deniz Yücel“ segeln würde.
Und wenn in einem zweiten Satz die deutsche Bundesregierung aufgefordert würde, sofort ihre Kumpanei mit der Erdogan-Diktatur aufzugeben und den sogenannten „Flüchtlings-Deal“ zu beenden.
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22.02.2017Tell the girls that I'm back in town - Original und müder Bilderbuch-Abklatsch
Daß die Musikindustrie alle Naslang eine neue Sau durchs Dorf treibt, und daß die embedded Musikpresse, die größtenteils von den Anzeigen der Musikindustrie lebt, darauf genau so reagiert, wie man es erwarten kann, gehört zu den Allgemeinplätzen angesichts des aktuellen Zustands der Musikindustrie und ist mithin eine eher langweilende Aussage.
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22.02.2017Fake-Feuilleton der "Zeit": Alles erfunden!
Fake News ist das neue Ding, über das sich unsere Qualitätspresse aktuell ereifert.
Was schon einigermaßen erstaunlich ist, denn die Fake News sind ja keine vermeintlich russische Erfindung, sondern seit jeher ein durchaus erfolgreiches Geschäftsmodell vieler deutscher Medien, von der Blödzeitung bis hin zu all den Yellow-Press-Publikationen, die sich mit der Erfindung von News und ganzen Stories zum Beispiel über den europäischen Adel eine goldene Blatt-Nase verdienen.
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20.02.2017Kluger Kopf kann nicht bis 2 zählen
Bekanntlich steckt hinter einer großen deutschen Tageszeitung ein kluger Kopf. Manchmal aber auch einer, der nicht bis zwei zählen kann: Eckart Lohse berichtet vom Auftritt der Kanzlerin im NSA-Untersuchungsausschuß des Bundestags, und wie Merkels Antworten immer schmallippiger ausfallen:
„Kurz nach 13 Uhr begann sie damit, manche Fragen der Abgeordneten nicht mehr mit ‚Nein’ zu beantworten, sondern nur noch mit ‚Nö’. Immerhin: ein Buchstabe gespart.“
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01.02.2017Scheißhausfliegenfrechheit
„Wolfgang Welt hatte das, was jeder Rockjournalist zuverlässig haben muss, wenn er wahrgenommen werden will: 25 Prozent Kennerschaft, 25 Prozent Leidenschaft und mindestens 60 Prozent Scheißhausfliegenfrechheit.“
Frank Schäfer über Wolfgang Welt – aber eigentlich ins Stammbuch des Popjournalismus...
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